Senator
Marco Rubio, der von vielen als
einen Anwärter für die Nominierung der republikanischen
Präsidentschaftskandidatur 2016 gehandelt wird, wurde neulich gefragt, wie alt
die Erde ist. Nach der Erklärung, Mensch! Er sei kein Wissenschaftler, machte
der Senator ein verzweifeltes Ausweichmanöver: „Es ist eines der grossen Geheimnisse“,
berichtet Paul Krugman in seiner
lesenswerten Kolumne („Grand Old Planet“)
am Freitag in NYTimes.
Es
ist eine lustige Sache, fährt Krugman fort. Konservative sagen, dass Rubio auf
Launen der Wähler in den republikanischen Vorwahlen 2016 eingehe. Eine
Behauptung, die uns aus irgendeinem Grund trösten sollte, erklärt Krugman
weiter.
Aber
wir sollten es nicht so einfach gelten lassen, so der Träger des
Wirtschaftsnobelpreises. Rubios Unfähigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse zu
erkennen, spricht für die anti-rationale Einstellung, welche in seiner Partei die
Oberhand gewonnen hat. In einem Interview hat Rubio die Lehre von Evolution mit der Taktik der kommunistischen
Indoktrination verglichen.
Worüber
hat sich Rubio in Sachen Wissenschaft beklagt? Dass es wahrscheinlich den
Glauben der Kinder untergraben könne, was die Eltern lehren, woran die Kinder
glauben sollen. Und genau hier ist die Haltung der modernen GOP zu sehen, nicht
einfach gegen die Biologie, sondern gegen alles: wenn die Beweise dem Glauben
zu widersprechen scheinen, dann müssen sie underdrückt werden.
Das
offensichtlichste Beispiel anders als die Evolutionslehre ist der vom Menschen
verursachte Klima-Wandel. Werden die Beweise für die Erwärmung der Erde immer
stärker, und immer beunruhigender, versteckt sich die GOP tiefer in
Verleugnung, begleitet von hektischen Bemühungen, alle, die von unbequemen
Tatsachen berichten, zum Schweigen zu bringen und zu bestrafen.
Aber
das gleiche Phänomen ist auch in vielen anderen Bereichen sichtbar. Der neueste
Beweis kam in Sachen Wahl-Umfragen zum Vorschein. Die Dämonisierung von Nate Silver von NYTimes war
bemerkenswert, anzusehen, beschreibt Krugman weiter.
Wir
leben in einer Zeit, wo die Wissenschaft eine wesentliche Rolle spielt. Wie
sollen natürliche Ressourcen effektiv gesucht werden, während in den Schulen
versucht wird, moderne Geographie zu lehren, und auch Behauptungen gleich viel
Zeit gewährt werden muss, dass die Welt nur 6‘000 Jahre alt ist? Wie soll man
in Biotechnologie wettbewerbsfähig bleiben, wenn der Biologieunterricht alles
vermeiden soll, was die Kreationisten beleidigen könnte?
Und
dann ist die Sache mit der aktuellen Studie („Taxes and the Economy“) von
Congressional Research Service, wo keine empirische Unterstützung für das Dogma
zu finden ist, dass Steuersenkungen für Wohlhabende zu einem höheren
Wirtschaftswachstum führen. Wie haben die Republikaner darauf reagiert? Indem
sie den Bericht unterdrückten. Was die Wirtschaftswissenschaften betrifft, als harte
Wissenschaft, wollen moderne Konservative nichts hören, was ihre vorgefassten
Meinungen herausfordert. Und sie wollen, dass auch niemand davon was erfährt,
Man soll wegen Rubios
plumper Momente nicht mit der Achsel zucken. Seine Unfähigkeit, mit der geologischen
Evidenz umzugehen, ist symptomatisch für ein viel breiteres Problem, was am
Ende Amerika auf den Weg des unaufhaltsamen Niedergangs schicken könnte, mahnt
Krugman an.
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