Mittwoch, 21. November 2012

Bernanke und Verzinsung von Überschussreserven


Fed-Chef Ben Bernanke hat gestern in einem bemerkenswerten Referat („The Economic Recovery and Economic Policy“) im New York Economic Club die Politik aufgerufen, im Haushaltsstreit eine Einigung zu erzielen.

Die Unsicherheit darüber, wie die Fiscal Cliff angegangen wird, scheint laut Bernanke die privaten Ausgaben und Investitionen bereits unmittelbar zu beeinträchtigen. Mit Hinweis auf Euroland hat Fed-Präsident den Eindruck hinterlassen, als ob Austerität seine Hauptsorge wäre.

In der anschliessenden „Frage & Antwort“ Stunde hat sich Bernanke ausserdem für die Beibehaltung der Verzinsung der Überschussreserven der Banken bei der Fed ausgesprochen. Es gibt Kritik, wonach die Banken dadurch, dass sie auf ihre bei der Fed geparkten Reserven Zinsen bekommen, einen Anreiz wahrnehmen, nichts zu tun.

Die Abschaffung von IOER (interest on excess reserves) würde laut Bernanke kaum dazu beitragen, dass die Banken Kredite vergeben würden. Eine Null-Verzinsung würde hingegen „mechanische Probleme“ im Markt auslösen. Die Beibehaltung von IOER sei daher ein wichtiges Instrument, um den geldpolitischen Kurs in Zukunft leicht zu straffen.

Die US-Notenbank verzinst zur Zeit die Überschussreserven der Banken mit 0,25%. Die Fed hat bisher darauf verzichtet, die Verzinsung von Giroguthaben der Banken, die die Banken bei der Fed unterhalten, auf Null Prozent zu senken, da es im Grunde genommen drei technische Störfaktoren gibt.

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