Griechenlands Schuldenkrise nimmt dramatische Züge an. Die EU hackt auf Athen herum. Otmar Issing, der ehem. Chefvolkswirt der EZB liest Griechen scharf die Leviten. In den Medienberichten fällt immer wieder der Name von Goldman Sachs auf. Die New Yorker Bank soll Athen geholfen haben, mit Hilfe von Derivaten (cross currency swaps) die Haushaltslage zu frisieren. Issing ist als International Advisor bei Goldman Sachs tätig. Interessenkonflikte? Wer fragt schon danach? Goldman Sachs hat nichts Unangemessenes getan, als es Athen Währungsswaps anordnete, teilt der geschäftsführende Direktor der Bank mit. Die Banken, die mit Derivaten der griechischen Regierung geholfen haben, das wahre Ausmass der Staatsverschuldung zu verschleiern, sind derzeit angeblich dabei, dagegen Wetten abzuschliessen, indem sie CDS kaufen, dass Griechenland seine Schulden nicht bedienen kann. Vor diesem Hintergrund hat die griechische Regierung nun am Wochenende um Hilfe gegen internationale Spekulanten gebeten.
Die EU droht jetzt Spekulanten mit Folterinstrumenten. Dabei ist der Rechtsstaat nicht darauf angewiesen. Das Zauberwort heisst „Regulierung“. Wenn die anhaltende Krise eins belehrt hat, ist das Fakt, dass auf den massiv deregulierten Märkten über übermässige Schuldenaufnahme Spekulationsblasen entstehen, die zu schweren Krisen führen. Banken, die eine Eigenkapitalrendite von 25% anstreben, agieren wie Hedge Fonds. Dabei braucht die Weltwirtschaft Banken, die einfache Dienstleistungen erbringen. Unternehmen wollen nämlich Kredit, Exportfinanzierung und Devisen.
Fazit: Griechenland ist nicht das eigentliche Problem. Die CDS sind asoziale Finanzprodukte. Der CDS-Markt muss dringend reguliert werden.
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