Freitag, 5. März 2010

US-Produktivität steigt im IV. Quartal um 5,8%

Die Arbeitsproduktivität ausserhalb des Agrarsektors ist in den USA im IV. Quartal annualisiert um 5,8% gestiegen, nach 9,5% im III. Quartal. Die Lohnstückkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% gefallen. Wenn in den Medien von Produktivität die Rede ist, ist Arbeitsproduktivität gemeint. Das heisst, Leistung (output) pro Mitarbeiter pro Stunde. Ein Anstieg der Produktivität ermöglicht i.d.R. höheres Einkommen und mehr Konsum. Von 2008 bis 2009 legte die Produktivität um 3,8% zu.


US-Arbeitsproduktivität ausserhalb der Landwirtschaft, Graph: Bureau of Labor Statistics (BLS)

Die Arbeitsproduktivität (Wirtschaftsleistung pro Stunde) hat im IV. Quartal 2008 begonnen, zu steigen, weil Unternehmen Arbeitsstunden schneller gekürzt haben als die Produktion. Die Produktion verbucht seit dem III. Quartal 2009 wieder positive Werte, während die Arbeitsstunden erst im IV. Quartal 2009 positive Werte aufwiesen. Der Anstieg der Produktivität ist also auf Kostensenkungen zurückzuführen. Die Verbesserung der Arbeitsproduktivität hat zur Zeit weder mit produktiven Investitonen noch mit technologischem Fortschritt zu tun. Wie anhaltend dieser „Trend“ ist, ist daher höchst fragwürdig. Die Unternehmen sind zwar in der Lage, durch die Streichung von Arbeitsplätzen die Gewinnmargen zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit zu schützen. Es ist aber klar, dass der Abbau der Beschäftigung auf Verbraucherausgaben lastet.

Die Lohnstückkosten sind im im IV. Quartal 2009 um 5,9% gesunken, weil die Produktivität schneller stieg als die Stundenlöhne. Annualisiert sind die Lohnstückkosten um 4,7% zurückgegangen. Das BLS definiert Lohnstückkosten als das Verhältnis der Stundenlöhne zu Arbeitsproduktivität. Ein Ansteig der Stundenlöhne neigt dazu, Lohnstückkosten zu erhöhen und ein Anstieg der Wirtschaftsleistung pro Stunde neigt dazu, die Lohnstückkosten zu reduzieren.


US-Lohnstückkosten, Graph: Bureau of Labor Statistics (BLS)

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