Die Schweizer Grossbank UBS verbuchte 2009 einen Verlust von rund 3 Mrd. CHF. Die 13-köpfige Konzernleitung liess sich im Vorjahr dennoch 55 Mio. CHF Bonus gutschreiben. Nach einem Bericht von SonntagsZeitung plant die UBS zudem, ein neues Bonusprogramm für die obersten Führungskräfte zu lancieren. Der sog. Incentive Performance Plan (IPP) richte sich an rund 300 bis 500 oberste Manager und laufe über 5 Jahre. Die Bonus-Summe dürfte demnach 1,5 bis 3 Mrd. CHF betragen. Nebenbei bemerkt: Das neue Bonus-Programm hat keine Malus-Klausel.
Bei der Grossbank steht offenbar nach wie vor der Bonus im Mittelpunkt, nicht der Kunde. In der Bundesverfassung (BV) steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht Grossbanken. In der Präambel der BV lautet es: „Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen“, nicht der Grossbanken. Das zeigt, wie die Boni-Banker denken und handeln, als ob sie einen über dem Rechtssystem stehenden Anspruch auf exzessive Vergütung hätten. Im Übrigen: Warum kauft die UBS nicht zumindest einen Teil ihrer Schrottpapiere, die nach wie vor bei der SNB liegen, zurück, anstatt sich Bonus zuzuschieben? Belohnt sich die Grossbank in Form von Bonus dafür, dass sie den überwiegenden Teil der Risiken auf die Schultern der Steuerzahler gelegt hat? Die Risikoexposition ( StabFund) der SNB beläuft sich auf 24,5 Mrd. US-Dollar (Stand Ende Dezember 2009). Die diesbezüglichen Cashflow-Projektionen sind mit grossen Unsicherheiten behaftet. Während also das Risiko der Nationalbank beträchtlich bleibt, knackt die Grossbank den Bonus-Jackpot.
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