Beflügelt von der Zusage der EU-Partner in der vergangenen Woche auf Unterstützung hat Griechenland gestern eine neue Euro-Anleihe im Wert von 5 Mrd. Euro begeben. Die Rendite der 7-jährigen Anleihe, die sich aus dem Aufschlag von 310 Basispunkten über dem Midswap-Satz ergibt, ist mit rund 6% sehr hoch. Der Renditabstand zu Bundesanleihen beträgt 325 Basispunkte, 61 Basispunkte zu Spaniens Staatsanleihen und 114 Basispunkte zu Portugals Staatsanleihen. Im Lichte der Emission ist bemerkenswert, dass rund 75% der ausstehenden griechischen Staatsanleihen in den Büchern von ausländischen Investoren liegen. Die Ankündigung der EZB am vergangenen Freitag, hellenische Anleihen auch noch im nächsten Jahr als Kollateral (Sicherheit für Zentralbankgeld*) zu akzeptieren, hat zwar für Erleichterung unter den inländischen Investoren (v.a. Banken) gesorgt. Aber dennoch bleibt die Abhängigkeit von ausländischen Investoren erdrückend.
Die Extra-Rendite, die Investoren über Bundesanleihen fordern, um 10 jährige Staatsanleihen Griechenlands zu halten, beträgt derzeit 335 Basispunkte. Zu Jahresbegin betrug der Spread 239 Basispunkte. Im Januar 2010 kletterte die Extra-Rendite bis auf 396 Basispunkte hoch. Der Durchschnittswert in den vergangenen 10 Jahren beläuft sich auf 60 Basispunkte.
Für die 10-jährige Euro-Anleihe, die am 4. März begeben wurde, hatte Athen Gebote von 15 Mrd. Euro bekommen. Das bedeutet jetzt ein Rückgang um 10 Mrd. Euro gegenüber der Emission von gestern. Entscheidend ist daher, wie sich das neue Papier sich in den nächsten Tagen entwickeln wird. Griechenland ist also noch nicht aus dem Schneider. Für Anleger am Anleihemarkt für griechische Staatspapiere ist daher Vorsicht geboten.
* Die EZB hat im Sog der Finanzkrise ihre Anforderungen für Repo-Geschäfte gelockert. Die Zentralbank akzeptiert nun an Sicherheiten „BBB-„-Rating (Vor der Krise: „A-„). Griechenland’s Rating nach S&P: „BBB+“, nach Moody’s: „A2“, nach Fitch: „BBB+“.
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