Sonntag, 15. September 2013

Was Hedge Fonds Manager nach dem 2/20 Ansatz machen

Der dringende Handlungsbedarf im Finanzsystem ist unumstritten. Die Banken brauchen mehr Eigenkapital und eine viel geringere Leverage Ratio. Darüber hinaus gilt es, auch die falschen Anreize in den Finanzmärkten anzupacken. Wenn es um die verzerrten Anreize geht, steht v.a. die Vergütung der hauptsächlichen Protagonisten im Mittelpunkt.

Die Hedge Fonds beispielsweise agieren nach dem Ansatz „2/20“. Es gibt eine Gebühr von 2% auf das eingezahlte Geld der Investoren. Und falls das angelegte Geld einen Ertrag abwirft, gibt es später eine Gewinnbeteiligung von 20%.

Was die Hedge Fonds Manager vor diesem Hintergrund tun, ist, möglichst viel Leverage (Fremdkapital-Einsatz) einzusetzen, und möglichst viel Risiko einzugehen, um damit möglichst viel an Ertrag zu erwirtschaften. Und das garantiert mehr oder weniger, wie Paul Krugman in seinem Blog darlegt, dass der Fonds schliesslich pleite geht. Inzwischen hat der Hedge Fonds aber für sich so viel Geld gescheffelt, dass die Manager aus dem Wrack zu Fuss steinreich wegkommen können.

Was sagen die Investoren dazu? Sehen sie die ganze Strategie nicht durch? Sie können doch nicht konsequent dumm oder naiv sein, oder?

Hier ist ein lesenswerter Bericht von The Center for Public Integrity mit vielen schönen Bildern aus dem Lebensstil der reichen und berüchtigten Managern, die ihre Unternehmen zum Einsturz gebracht haben, und damit die Welt: Dick Fuld, Lehman Brothers in seiner 40-Hektar Farm, Jimmy Cayne, Bear Stearns in seiner 25 Mio. USA Wohnung usw.

Kopf: Die Hedge Fonds gewinnen, Zahl: Wir verlieren, fasst Krugman als Fazit zusammen.

Wo bleibt aber die umfassende Finanzreform?

PS: „Die Hedge Fonds sind die Gewinner der Lehman-Pleite“, berichtet WSJ Deutschland (h/t to @blicklog).

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