Der dringende Handlungsbedarf im Finanzsystem ist unumstritten. Die Banken brauchen mehr Eigenkapital und eine viel geringere Leverage Ratio. Darüber hinaus gilt es, auch die falschen Anreize in den Finanzmärkten anzupacken. Wenn es um die verzerrten Anreize geht, steht v.a. die Vergütung der hauptsächlichen Protagonisten im Mittelpunkt.
Die Hedge Fonds beispielsweise agieren
nach dem Ansatz „2/20“. Es gibt eine Gebühr von 2% auf das eingezahlte Geld der
Investoren. Und falls das angelegte Geld einen Ertrag abwirft, gibt es später eine
Gewinnbeteiligung von 20%.
Was die Hedge Fonds Manager vor
diesem Hintergrund tun, ist, möglichst viel Leverage (Fremdkapital-Einsatz)
einzusetzen, und möglichst viel Risiko einzugehen, um damit möglichst viel an
Ertrag zu erwirtschaften. Und das garantiert mehr oder weniger, wie Paul Krugman in seinem Blog darlegt, dass der Fonds schliesslich pleite geht. Inzwischen hat
der Hedge Fonds aber für sich so viel Geld gescheffelt, dass die Manager aus
dem Wrack zu Fuss steinreich wegkommen können.
Was sagen die Investoren dazu?
Sehen sie die ganze Strategie nicht durch? Sie können doch nicht konsequent
dumm oder naiv sein, oder?
Hier ist ein lesenswerter Bericht von The Center for Public Integrity mit vielen schönen Bildern aus dem
Lebensstil der reichen und berüchtigten Managern, die ihre Unternehmen zum
Einsturz gebracht haben, und damit die Welt: Dick Fuld, Lehman Brothers
in seiner 40-Hektar Farm, Jimmy Cayne,
Bear Stearns in seiner 25 Mio. USA
Wohnung usw.
Kopf: Die Hedge Fonds gewinnen,
Zahl: Wir verlieren, fasst Krugman als Fazit zusammen.
Wo bleibt aber die umfassende
Finanzreform?
PS: „Die Hedge Fonds sind
die Gewinner der Lehman-Pleite“, berichtet WSJ Deutschland (h/t to @blicklog).
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