Samstag, 28. September 2013

Geringere Nachfrage nach dem CHF

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am 19. September mitgeteilt, am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR unverändert festzuhalten. Die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten hat sich zwar etwas entspannt. Aber der Mindestkurs ist laut SNB auch bei Zinsen nahe null notwendig.

Die SNB unterstreicht zudem im am 26. September veröffentlichten „Quartalsheft 3/2013 September“, dass die Untergrenze (floor) für den EUR bei 1,20 CHF bleibt. Der reale exportgewichtete Aussenwert des CHF lag im August auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresmonat. Damit befindet sich der external value des CHF weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Der CHF ist also nach wie vor hoch bewertet.

Es gibt drei Faktoren, die vor diesem Hintergrund eine „moderate Schwäche“ des CHF unterstützen: 

(1) Die Fed hat angekündigt, dass es noch kein „tapering“ (d.h. Drosselung der Käufe von UST und MBS) gibt. 

(2) Die EZB hat die Bereitschaft hervorgehoben, eine dritte Runde von LTRO vorzustellen, da die Überschussliquidität im Markt kontinuierlich abnimmt und die Gefahr besteht, dass der EONIA rasch ansteigt; in Richtung Refi-Satz. Die EZB gerät damit unter Druck, die monetären Rahmenbedingungen weiter zu lockern. Das heisst, dass Mario Draghi einen Anstieg der Refinanzierungskosten unterbinden müsste. 

(3) Die Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen wie USD und CHF geht zurück.




Aussenwert des Schweizer Frankens, Graph: SNB in Quartalsheft 3/2013 September

Es bleibt aber aufgrund der anhaltenden Euro-Krise die Gefahr einer Aufwertung des CHF bestehen. Deswegen belässt die SNB die Geldpolitik vorerst unverändert.

Zumal die bedingte Inflationsprognose der SNB darauf hindeutet, dass die Inflation in der Schweiz zumindest bis Mitte 2016 deutlich unter der Marke 1,5% bleibt. Das heisst, dass die Zielinflationsrate in der Schweiz mindestens weitere drei Jahre unterschritten wird. In einem solchen Marktumfeld hat die SNB nicht einmal eine Verschnaufpause.


Überschussliquidität (Prognose) im Euro-Raum versus EOINA-Kurve, Graph: Morgan Stanley


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