Wie viel hat die Finanzkrise von 2008 eigentlich gekostet? Drei Ökonomen im Dienste der Dallas Fed untersuchen in der aktuellen Ausgabe der Economic Letter Kosten und Folgen der schweren Krise vor fünf Jahren.
Ein Zusammenfluss von Faktoren
zwischen Dezember 2007 und Juni 2009 hat
die Great Recession hergestellt,
notieren David Luttrell, Tyler Atkinson und Harvey Rosenblum: Faule
Bank-Kredite, unsachgemässe Ratings,
allzu lockere Regulierungspolitik und fehlgeleitete Anreizsysteme durch
die öffentliche Hand führten zum sorglosen Kreditgeschäft (Kreditvergabe und
Kreditnahme).
Der schlimmste Abschwung seit den
1930er Jahren war in den USA unverwechselbar: Einer expansiven Boom-Periode,
die durch lasche Kredit-Standards und ausgiebige Finanzierungsbedingungen
ausgelöst worden war, folgte ein episches Platzen, mit enormen negativen wirtschaftlichen
Spillovers, legen die Autoren dar.
Was hat die Gesellschaft
verloren?
Eine Möglichkeit, die Kosten der
verlorenen Produktion (output) zu
messen, ist zu überprüfen, wie viel schlimmer es der Gesellschaft im Vergleich
zum Baseline-Trend, den es ohne die Krise gegeben hätte, geht. Eine solche
Übung ist entscheidend, um die Grössenordnung dessen zu begreifen, was passiert
ist und welche Auswirkungen sich immer noch entfalten.
Pro-Kopf Output ist schwächer als
in den vergangenen Phasen des Abschwungs, Graph:
FRB Dallas Economic Letter
Die Produktionsleistung (output) pro Person stand laut Autoren Mitte
2013 12% unter dem Durchschnitt der Konjunkturerholungen im vergangenen halben
Jahrhundert in den USA. Eine grosse Menge an Forschungsarbeit erhärtet die
Annahme, dass Erholungen von Finanzkrisen i.d.R. langsamer erfolgen als
Erholungen von typischen Rezessionen.
Unter dem Strich bedeutet das
Ganze, unter der Annahme, dass die Output wahrscheinlich auf das
Vorkrisenniveau wieder zurückkehrt, ein Verlust von 6‘000 bis 14‘000 Mrd. USD. Dies
entspricht 50‘000 bis 120‘000 USD pro US-Haushalt oder Äquivalent von 40 bis 90%
der jährlichen Produktionsleistung.
Die scheinbar breite Palette von
Schätzungen beruht zum Teil auf die Unsicherheit darüber, wie lange es wohl
dauert, bis das Vorkrisenniveau des Wachstumstrends erreicht wird. Es kann aber
sein, dass die Produktionsleistung nie wieder auf das Trendwachstum vor der
Krise zurückkommt. Wenn das der Fall sein sollte, dann würden die Kosten der
Krise 14‘000 Mrd. USD übersteigen, halten die drei Ökonomen fest.
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