Sonntag, 15. September 2013

Coase: Externe Effekte und die Rolle des Staates

Ronald Coase, der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften von 1991 hat die meiste Zeit seiner Karriere an der University of Chicago verbracht, wo er durch viele Enthusiasten des freien Marktes als die weltweit führende Autorität in Sachen „negative Externalitäten“ geehrt wurde, schreibt Robert Frank in einem lesenswerten Artikel („Ronald Coase, a pragmatic voice for government’s role“) am Sonntag in NYTimes.

Der britische Ökonom wurde zum Meister der Anhänger des freien Marktes, weil sie dachten, dass sein Konzept die überzeugendsten Argumente für die Begrenzung der Rolle des Staates im wirtschaftlichen Leben liefere.

Dieser Glaube ist jedoch grundlegend falsch, hebt der an der Cornell University lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Mit der Zeit wird Coases‘ Ansatz („The Problem of Social Cost“) stattdessen nicht nur als die beste Erklärung dafür, warum es staatlicher Regulierung bedarf, sondern auch als den besten Ratschlag dafür, wie die Regulierung via Staat effektiver wirken kann, angesehen, lautet die Voraussage von Frank.

Coases Arbeit kann nicht als ein Argument für die minimale Rolle des Staates betrachtet werden. Ganz im Gegenteil, seine Botschaft war viel pragmatischer: Weil wir über private Lösungen die meiste Zeit nicht effizient verhandeln können, müssen wir uns fragen, ob Gesetze und andere Institutionen helfen können, uns in Richtung Lösungen zu lenken, die wir sonst finden würden, wenn die Verhandlungen praktisch wären, erläutert Frank weiter.

Da die Bevölkerungsdichte ansteigt, werden die Verhaltensweisen, die mit schädlichen Nebenwirkungen stetig zunehmen, immer wichtiger. Unser fortfahrende Wohlstand erfordert, darüber klar nachzudenken, wie die entstehenden Schäden gemildert werden können, hält Frank fest. Und Coase weist hier den Weg nach vorn.

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