Ronald Coase, der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften von 1991 hat die meiste Zeit seiner Karriere an der University of Chicago verbracht, wo er durch viele Enthusiasten des freien Marktes als die weltweit führende Autorität in Sachen „negative Externalitäten“ geehrt wurde, schreibt Robert Frank in einem lesenswerten Artikel („Ronald Coase, a pragmatic voice for government’s role“) am Sonntag in NYTimes.
Der britische Ökonom wurde zum
Meister der Anhänger des freien Marktes, weil sie dachten, dass sein Konzept
die überzeugendsten Argumente für die Begrenzung der Rolle des Staates im
wirtschaftlichen Leben liefere.
Dieser Glaube ist jedoch
grundlegend falsch, hebt der an der Cornell
University lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Mit der Zeit wird Coases‘ Ansatz („The Problem of Social
Cost“) stattdessen nicht nur als die beste Erklärung dafür, warum es staatlicher
Regulierung bedarf, sondern auch als den besten Ratschlag dafür, wie die
Regulierung via Staat effektiver wirken kann, angesehen, lautet die Voraussage
von Frank.
Coases Arbeit kann nicht als ein
Argument für die minimale Rolle des Staates betrachtet werden. Ganz im Gegenteil,
seine Botschaft war viel pragmatischer: Weil wir über private Lösungen die
meiste Zeit nicht effizient verhandeln können, müssen wir uns fragen, ob
Gesetze und andere Institutionen helfen können, uns in Richtung Lösungen zu lenken,
die wir sonst finden würden, wenn die Verhandlungen praktisch wären, erläutert Frank weiter.
Da die Bevölkerungsdichte
ansteigt, werden die Verhaltensweisen, die mit schädlichen Nebenwirkungen stetig
zunehmen, immer wichtiger. Unser fortfahrende Wohlstand erfordert, darüber klar
nachzudenken, wie die entstehenden Schäden gemildert werden können, hält Frank
fest. Und Coase weist hier den Weg nach vorn.
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