Donnerstag, 5. September 2013

Japan, Eurozone und Einkommenserwartungen der Menschen

Warum kommt Japan nicht aus der Krise heraus? 

Kurze Antwort: Weil die Löhne sinken.

„20 Jahre sind in Japan die Löhne jedes Jahr gesunken“, erklärt Heiner Flassbeck in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Und das ist der Knackpunkt, über den überhaupt nicht geredet wird, fügt der ehemalige Staatssekretär und der Chefvolkswirt der UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung hinzu.

Wenn die Menschen keine positiven Einkommenserwartungen haben, kommt die Wirtschaft nicht aus dem Sumpf. Dazu passend liegen die nachfolgenden zwei Abbildungen aus einer gestern vorgelegten Forschungsarbeit von Morgan Stanley vor.



Japan mit einem bescheidenen Lohnwachstum, Graph: Morgan Stanley

Wenn Europa jetzt nach der Botschaft von Frau Merkel versucht, über Lohnsenkung wettbewerbsfähig zu werden, dann ist es genau das falsche Rezept, legt Flassbeck dar.

Die Eurozone kann sich nicht heraus exportieren. Gegen wen will sie denn exportieren? Mars? Wenn die sog. Schwellenländer jetzt abwerten, dann ist auch dieser Markt weg. 

Europa kann aus der Krise nur durch Konsum herauskommen. Ohne positive Einkommenserwartungen geht es aber nicht, betont Flassbeck als Fazit.


Japan Konsumentenpreis-Index und Stundenlöhne, Graph: Morgan Stanley


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