Warum kommt Japan nicht aus der Krise heraus?
Kurze Antwort: Weil die Löhne sinken.
„20 Jahre sind in Japan die Löhne
jedes Jahr gesunken“, erklärt Heiner
Flassbeck in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Und das ist der
Knackpunkt, über den überhaupt nicht geredet wird, fügt der ehemalige
Staatssekretär und der Chefvolkswirt der UN-Organisation für Welthandel und
Entwicklung hinzu.
Wenn die Menschen keine positiven
Einkommenserwartungen haben, kommt die Wirtschaft nicht aus dem Sumpf. Dazu
passend liegen die nachfolgenden zwei Abbildungen aus einer gestern vorgelegten
Forschungsarbeit von Morgan Stanley
vor.
Japan mit einem bescheidenen Lohnwachstum,
Graph: Morgan Stanley
Wenn Europa jetzt nach der
Botschaft von Frau Merkel versucht, über Lohnsenkung wettbewerbsfähig zu werden,
dann ist es genau das falsche Rezept, legt Flassbeck dar.
Die Eurozone kann sich nicht
heraus exportieren. Gegen wen will sie denn exportieren? Mars? Wenn die sog. Schwellenländer jetzt abwerten, dann ist auch dieser Markt weg.
Europa kann aus der
Krise nur durch Konsum herauskommen. Ohne positive Einkommenserwartungen geht
es aber nicht, betont Flassbeck als Fazit.
Japan Konsumentenpreis-Index und Stundenlöhne,
Graph: Morgan Stanley
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