Sonntag, 7. November 2010

Hauptprobleme in Wall Street: Moral Hazard und Betrug

Selbst Alan Greenspan bestätigt offenbar inzwischen, was William Black, James Galbraith, Joseph Stiglitz, George Akerlof und viele andere Ökonomen und Finanzexperten lange Zeit gesagt haben, dass die Wirtschaft sich nicht erholen kann, wenn Betrug nicht strafrechtlich verfolgt wird und wenn die grossen Banken wissen, dass die Regierung ihnen aus der Patsche (bailout) helfen wird, jedesmal, wenn sie sich in Schwierigkeiten begeben, wie  naked capitalism hervorhebt. Die Bank of America (BoA) hat am Donnerstag die Ansprüche eines Rechtsanwalts im Auftrag von mehreren grossen Investoren, darunter Federal Reserve Bank of New York zurückgewiesen, dass sie notleidende Hypotheken zurückkaufen soll, weil die Kredite nicht sachgemäss vorgenommen wurden, wie NYT berichtet.

In einer ersten Reaktion auf die Ansprüche der Anleger argumentierte BoA, dass der Aufwand zur Folge hätte, dass der Prozess der Zwangsversteigerungen sich beschleunigen würde und mehr Hausbesitzer mit Gewalt vertrieben werden müssten. Die Ansprüche der Anleger zählen zur Zeit zu grossen Sorgen an der Wall Street, seit die Krise mit Zwangsversteigerungen eskaliert hat. Eine Gruppe von Investoren, darunter Fed New York und Pimco wollen  BoA zwingen, Hypotheken im Wert von 47 Mrd. $ zurückzukaufen, mit dem Argument, dass Countrywide, eine Einheit der BoA die Hypotheken nicht korrekt behandelt hat und dass die Kredite „underwriting standards“ nicht entsprechen.

Es gibt so viel, was wir über toxische Vermögenswerte, welche von grössten Banken immer noch gehalten werden, nicht wissen, weil diese Banken sich unglaublich anstrengen, die Anerkennung von massiven Verlusten zu vermeiden, schreibt Dan Froomkin in einem lesenswerten Essay in  Nieman Watchdog. „Zwei Professoren, die vor kurzem dazu aufgerufen haben, die BoA in Zwangsverwaltung (receivership) aufzunehmen, listen eine Reihe von Fragen auf, welche jeder über die Praktiken und die Beteiligungen der Bank stellen sollte. William K. Black und L. Randall Wray haben sich in den vergangenen zwei Wochen in Huffington Post mit dem Thema befasst. Beide unterrichten Wirtschaftswissenschaften an der University of Missouri, Kansas City. Professor Black, selbst ein Regulator während der S&L-Krise in den 1980er Jahren, hat sich mit der Reaktion der Obama-Regierung auf die Problematik mit Zwangsversteigerungen sehr kritisch auseinandergesetzt. In ihrem ersten Essay beschreiben Black und Wray, wie die laufenden Zwangsversteigerungen Betrug-Epidemie darstellen, welche die Arbeit genau dergleichen reuelosen Banker ist, deren betrügerisches Hypotheken-System das Finanzsystem in erster Linie zum Absturz gebracht hat. Im  zweiten Teil ihres Essays nehmen Black und Wray auf die Antwort von Rebecca Mairone, BoA-Executive, Stellung, indem sie die BoA auffordern, auszupacken. Dabei stellen Black und Wray einige faszinierende Fragen, die eigentlich jeder von uns an die Bank stellen sollte, darunter:

How did you determine the losses in Countrywide's assets?
How large were the market value losses at that time?
How large are the market value losses now?
Which members of the due diligence team were assigned to determine the incidence of fraud in various loan categories? What did they find?
How large a sample of subprime and liar's loans did BofA's due diligence team review?
What likely mortgage fraud incidence did BofA's due diligence team discover?
What did they report to BofA with regard to fraud incidence?
What changes in lending and personnel did BofA implement in response to these findings?
What actions did BofA take in response to finding the incidence of mortgage and accounting/securities fraud?




Keine Kommentare: