Während der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea zu eskalieren droht, gibt der Euro nach. Die Gemeinschaftswährung kostet heute nachmittag mit 1,3445 US-Dollar um 1,3% weniger als zu Handelsbeginn. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat laut Bloomberg gesagt, dass der Euro in einer aussergewöhnlich ernster Situation ist, seit Irland das zweite europäische Land geworden ist, welches nach Griechenland eine Rettungsaktion benötigt.
USD / EUR Wechselkurs, Graph: finance.yahoo.com
Die Märkte scheinen vom irischen Rettungsplan nicht beeindruckt, weil die EU die Krise noch immer als ein Vertrauensproblem, nicht als ein grundsätzliches Problem betrachtet. „Der Rettungsplan für Irland ist nicht wie eine Rettungsaktion für S&L in Texas, wo die Steuerzahler die Verluste der gescheiterten Banken übernehmen. Es ist eine Vereinbarung, Irland Mittel zu mehr oder weniger sicheren Marktzinsen zu verleihen“, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Die grundlegende Situation ist, dass die Investoren angesichts der Rettungskosten für Irlands Banken und des Schadens des harten Sparkurses für die irische Wirtschaft verständlicherweise skeptisch sind, dass die irische Regierung tatsächlich in der Lage ist, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Deshalb sind die Zinssätze so hoch, um einen möglichen Zahlungsverzug (default) zu kompensieren, hält Krugman fest.
Der Prozess verstärkt sich: Höhere Zinssätze machen es Irland schwieriger, Verpflichtungen zu erfüllen, was zu noch höheren Sätzen führt und so weiter. Der europäische Bailout ist der Kurzschluss dieses Teufelskreises, argumentiert der Nobelpreisträger. Doch die Rettungsaktion funktioniert nur, wenn der Teufelskreis im Mittelpunkt der Geschichte ist, nicht als ein Symptom der grundlegenden Unhaltbarkeit der Austerity- und Rückzahlungsstrategie, so Krugman.
Fazit: Irland ist nun wie Griechenland vom Markt isoliert. Aber das Land hat immer noch eine schwere Schuldenlast, was sich durch Deflation und Stagnation verschlimmert. Die Situation hat sich nicht gelöst.
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