Robert Zoellick, der Weltbank-Chef spricht sich in einem Essay („The G20 must look beyond Bretton Woods II“) in FT für ein neues System internationaler Wechselkurse auf Basis eines neuen Goldstandards aus. „Das letzte, was die Weltwirtschaft jetzt braucht, ist eine weitere Quelle der Deflation in einer Finanzkrise“, bemerkt Brad DeLong in seinem Blog. Und „die Anheftung des Preisniveaus der Weltwirtschaft an einen Anker, welchen die Zentralbanken bei Bedarf nicht vermehren können, ist eine weitere Quelle der Deflation. Das haben wird in den 15 Jahren nach dem Ersten Weltkrieg gelernt“, erklärt der an der University of California, bei Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor.
Zoellick befürwortet ein System, welches wahrscheinlich den Dollar, den Euro, den Yen, das Pfund und den Renminbi einschliessen und sich in Richtung Internationalierung bewegen würde: Gold als internationaler Referenzepunkt für die Erwartungen der Märkte im Hinblick auf Inflation, Deflation und künftige Wechselkurse. „Obwohl die Lehrbücher Gold als das alte Geld betrachten, benutzen die Märkte das Gold als Alternative für monätere Vermögenswerte“, argumentiert Zoellick.
„Die Märkte tun das nicht. Es funktioniert einfach nicht. Das ist nicht wahr“, betont DeLong weiter. „Die Märkte benutzen Gold als spekulative Anlage und als Hedging. Und sie benutzen das gelbe Metall nicht als ein Tauschmittel, als Recheneinheit oder als Wertaufbewahrungsmittel“, hebt DeLong weiter hervor. „Er muss wirklich der dümmste Mensch der Welt sein“. „Das ist viel zu freundlich“, kommentiert Paul Krugman in seinem Blog („Barbarous Relic Watch“) Zoellicks Charakterisierung durch Brad DeLong. „Auf der einen Seite gleiten wir ständig in Richtung niedrigere Inflation, nahezu perfekt dem japanischen Kurs folgend in Richtung korrosive Deflation“, bemerkt der Nobelpreisträger. „Auf der andere Seit haben wir stark steigende Goldpreise, welche eine Kombination der Nachfrage aus China und Glenn Beck widerspiegeln“, so Krugman. Setzen wir beides zusammen: Deutet es nicht stark darauf hin, dass die Wirtschaft einem sehr starken deflationären Druck gegenüberstehen würde, wenn wir einen Goldstandard hätte?, fragt Krugman weiter. Die Nachfrage nach Gold ist endogen. Sie dürfte geringer sein, wenn wir wüssten, dass die Fed und die EZB an goldenen Ketten gebunden wären. Andererseits gäbe es viel mehr Nachfrage nach Goldreserven. Die Frage, die Krugman stellt, ist, welches Problem ein Goldstandard Zoellicks Ansicht nach lösen würde?
Fazit: Der Abstieg in eine „Dark Age of Economics“ hält an. Die Zombie-Ideen, die das globale Finanzsystem an den Rand einer Kernschmelze gebracht haben, laufen immer noch unter uns.
1 Kommentar:
Statt auf Voodoo-Ökonomen wie DeLong und Krugman sollte man jetzt endlich auf die Theoretiker der Österreichischen Schule (Hayek, Mises) hören, um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen. Zur Einführung sei "Geldsozialismus" von Roland Baader empfohlen!
Kommentar veröffentlichen