Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, soll einem Zeitungsbericht zufolge auf dem G20-Gipfel in Seoul eine Arbeitsgruppe leiten: Das Thema ist, wie die Länder ihre Konjunkturprogramme zurückfahren können. Der umstrittene Schweizer Banker soll also die Staats- und Regierungschef aus 20 grössten Industrie- und Schwellenländern beraten. Ackermann soll neulich gesagt haben: „Ich kann nicht aus Solidarität mit den Schlechten langsamer laufen als die Besten“. Das heisst: Vernichtungswettbewerb im Sinne von „jeder gegen jeden“. Der Chef der Deutschen Bank hatte sich bis vor kurzem mit dem Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25% identifiziert.
Es liegt auf der Hand, dass eine Rendite von 25% sich mit dem Kauf von Staatsanleihen oder Sachinvestitionen in Unternehmen dauerhaft nicht erzielen lässt. Wie soll eine Bank solch eine exorbitante Rendite erwirtschaften? Die Frage löst daher Assoziationen mit einem Ponzi-Scheme (Schneeball-System) aus, wie Heiner Flassbeck in seinem neuen Buch „Die Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts“ beschreibt. Wie können seriöse Banker 25% Rendite versprechen? In einem Ponzi-Scheme gewinnen die Ersten und die Letzten verlieren. In der anhaltenden Finanzkrise wurden die Gewinne privatisiert, während die Verluste auf die Allgemeinheit übertragen worden sind. Der Staat war also gezwungen, die Verluste der Abzocker zu übernehmen. 100 Top-Manager, darunter Banker, die die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds gebracht haben, wollen nun in Südkorea über die Probleme der Menschheit Abhilfe schaffen. Wird der Bock in Seoul zum Gärtner gemacht?
h/t NachDenkSeiten.
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