Vor dem Hintergrund einer heute via WSJ gestarteten PR-Kampagne einer Reihe von namhaften Ökonomen, die der Republikanischen Partei nahestehen, unternimmt Paul Krugman in seinem Blog einen weiteren Versuch, um die Situation zu beschreiben: In den letzten 10 Jahren haben Haushalte ihre Schulden so angehäuft, dass die Menge fast überall auf der Welt als übermässig betrachtet wird. In der Abbildung ist die Entwicklung der Schulden der privaten Haushalte in den USA zu sehen. Die Situation ist aber in Grossbritannien, Spanien oder anderswo nicht anders. Die Haushalte sind nun gezwungen, die Schulden abzubauen, indem sie die Ausgaben kürzen. Die Frage ist, was ihre Ausgaben ersetzen wird? „Man hat uns gesagt, dass wir uns keine fiskalische Expansion leisten können; wegen „Big Government“, beschreibt Krugman. „Jetzt sagt man uns, dass wir uns keine expansive Geldpolitik leisten können, welche Unternehmen und Verbraucher mit niedrigem Schuldenstand veranlassen könnte, mehr auszugeben, weil die Geldpolitik den US-Dollar abwertet“.
Verschuldung der amerikanischen Privathaushalte, Graph: Prof. Paul Krugman
„Und wenn wir dran sind, können wir einen Dollar-Rückfall nicht zulassen, was möglicherweise die Ausfuhren ankurbeln würde“, legt Krugman die Haltung der Liquidationists dar. „Also, was? Unternehmen sitzen auf viel Bargeld. Warum sollen sie die Kapazitäten erweitern, wenn die schwache Konsumnachfrage bedeutet, dass sie nicht einmal die Kapazität, über die sie verfügen, nicht nutzen? Krugman kann die Logik der Liquidationists nicht verstehen. Aber dann denkt er, dass die Logik damit nichts zu tun hat.
Fazit: Eine Volkswirtschaft als Ganzes kann nicht Geld ansparen. There is no free lunch. Immer muss jemand das angesparte Geld aufnehmen (d.h. sich verschulden), um zu investieren. Wenn einer spart, muss ein anderer Schulden machen. Die Schulden des einen sind die Vermögen des anderen. Eine Volkswirtschaft lässt sich nicht wie ein Unternehmen steuern.
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