Dienstag, 16. November 2010

Schuldenkrise: Aktuelle CDS-Spreads für Staatsanleihen

Angesichts der sich verschärfenden Schuldenkrise im Euro-Raum steigen die Risikoaufschläge (Spreads) wieder. Es zeichnet sich eine Überschussnachfrage nach hochwertigen, sicheren und liquiden Finanzanlagen ab. Bemerkenswert ist, dass derade diejenigen Finanzmarktakteure, die mit ihren fremdfinanzierten Wetten (Stichwort: Carry Trades) die Staaten in höhere Defizit getrieben haben, nun beginnen, Überlegungen über den Bankrott von Staaten anzustellen.

5 Jahre CDS-Prämien für Staatsanleihen, Graph: Elga Bartsch, Morgan Stanley

USA: 39 Basispunkte (1)
Japan: 57 (1)
Deutschland: 38 (7)
Grossbritannien: 59 (5)
Frankreich: 79 (14)
Italien: 182 (16)

In Klammern: Die Veränderung im Vergleich zum Schlussstand vor 28 Tagen. Quelle: markit.com , per 15. November 2010

Die europäische Schuldenkrise führt deutlich vor Augen, dass die Weltwirtschaft derzeit nicht mit einer normalen Rezession zu tun hat. Die meisten der privaten Haushalte müssen weltweit ihre Bilanzen in Ordnung bringen (Stichwort: Balance Sheet Recession), indem sie ihre Ausgaben einschränken und ihre Schulden abbauen. Wenn die Ausgaben einer Volkswirtschaft zusammenbrechen, muss der Staat dafür sorgen, dass die Realwirtschaft sich durch öffentliche Ausgaben stabilisiert. Was will aber die EU?

Weitere CDS-Prämien:

Irland: 500 (101)
Portugal: 412 (67)
Spanien: 249 (52)


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