Seit die Banken begonnen haben, sich auf die neue Regulierung mit Derivaten vorzubereiten, ist der Handel mit CDS, dem vor der Krise am schnellsten wachsenden Geschäft der Wall Street laut Bloomberg im Vergleich vor drei Jahren um 40 bis 60% gesunken. Der von vier der grössten CDS-Händlern geschätzte Rückgang der Swaps bedeutet geringere Gewinne für Finanzunternehmen, welche es gewohnt waren, zwei Drittel ihrer Einnahmen aus dem Derivate-Geschäft zu generieren. Moody’s Investor Service geht davon aus, dass die neue Regulierung für Unternehmen, die mit CDS handeln, einen Stellenabbau von bis zu 50% kosten werde. Die Investoren vermeiden offenbar Strategien, die inmitten der schlimmsten Finanzkrise seit der Grossen Depression zu Abschreibungen in Höhe von 1'820 Mrd. $ geführt haben. Der Netto-Betrag von CDS ist seit Oktober 2008 weltweit um 20% gefallen, berichtet Bloomberg weiter. Die fünf grössten Händler (JP Morgan, Goldman, Morgan Stanley, Citi Group und Bank of America) haben laut Federal Reserve Bank of New York per 30. September von 698,9 Mrd. $ im März 2009 um 38% weniger CDS-Geschäfte verbucht.
Goldman Sachs hat bisher laut Einschätzungen der Analysten zwei Drittel seiner Einnahmen (credit-trading) von Derivaten generiert. Die neuen Vorschriften dürften die Gewinn-Marge vor Steuern für CDS von bisher 35% auf 22 bis 23% nach unten drücken.
Ein Problem, welches einen Unterschied ausmachen wird, wie viel Druck die Händler spüren werden, ist, wie viel von CDS als „non-standard“ definiert werden können und daher nicht eindeutig zentral eingestuft werden müssen, bemerkt Yves Smith in naked capitalism. Das würde mehr Undurchsichtigkeit zulassen und damit mehr Profit für die Dealer, so Smith. Die Entwicklung sieht also bisher so weit gut aus. Aber es ist noch nicht vorbei, was nicht vorbei ist. Denn die Wall Street ringt weiter mit Hammer in der Hand, um die Einzelheiten für den eigenen Vorteil zurechtzubiegen.
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