Dienstag, 30. November 2010

EU-Finanzhilfe: Wer hat noch nicht, wer will noch mal?

Die Spreads für die Versicherung gegen Kreditausfälle legen wieder deutlich zu. Die Frage, die daher am meisten gestellt wird, ist, ob Spanien der nächste Dominostein ist, der umfällt. Spanien geht es nicht gut, aber was ist mit Belgien? Während Spekulanten sich fest auf Madrid konzentrieren, ist die Rendite für belgische Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit auf 3,99%, den höchsten Wert seit 1993 geklettert. Der Spread zu deutschen Staatsanleihen hat sich von 112 Basispunkten auf 139 Basispunkte ausgeweitet. Bei der Emission von Schatzwechseln mit 168 Tagen Laufzeit sind die Kreditkosten für Belgien heute auf 1% gestiegen. Im Mai hatte Brüssel für die Schatzwechsel mit vergleichbarer Laufzeit nur 0,63% zahlen müssen. Die CDS-Prämien sind inzwischen um 10 Basispunkte auf einen Rekordwert von 193 Basispunkten geklettert. Wie Simon Johnson betont, müsste man sich vorerst Belgien ansehen, bevor man sich fragt, ob Irland oder Spanien in Zahlungsverzug gerät. Die Eventualverbindlichkeiten, die aus der Finanzhilfe für die Banken stammen, beträgt in Belgien 18,3% des BIP.


Belgien, Rendite Staatsanleihen (10 Jahre), Graph: Bloomberg.com

CDS-Prämien (in Basispunkten)

Belgien : 193 (+10)*
Griechenland : 983 (+14)
Irland: 615 (+11)
Italien: 260 (+14)
Portugal: 557 (+17)
Spanien: 365 (+13)

* In Klammern der Anstieg von heute um Basispunkte

Willem Buiter, der ehem. FT Blogger und der heutige Chef-Ökonom der Citigroup behauptet unterdessen, dass Irland insolvent ist, Portugal leise insolvent ist, Griechenland de facto insolvent ist und Spanien insolvent werde, sobald es die Probleme im Bankensektor anerkenne.

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