Die
SNB hat im Sog der Finanzkrise von 2008 kein bisschen gezögert,
unkonventionelle geldpolitische Massnahmen zu treffen, um eine deflationäre
Abwärtsspirale zu unterbinden.
Der
unter aussergewöhnlichen Umständen erfolgende Einsatz der unkonventionellen Geldpolitik nehmen laut SNB i.d.R. drei Formen an:
(1) Die ausdrückliche
Äusserung zur angestrebten Entwicklung der kurzfristigen Zinssätze, wobei das
Ziel im Vordergrund steht, die langfristigen Zinsen zu senken.
(2) Der Kauf von
inländischen Wertpapieren.
(3) der Erwerb von ausländischen Währungen
(Devisen), um auf den Wechselkurs direkt Einfluss zu nehmen, da die monetären
Rahmenbedingungen nicht nur von den Zinsen, sondern auch vom Wechselkurs
geprägt werden.
Die
SNB nimmt dazu im heute vorgelegten Geschäftsbericht 2012 mit
vielen wertvollen Abbildungen ausführlich Stellung.
Die
SNB war in der Lage, ihre expansive Geldpolitik auch bei Zinsen von faktisch
null (zero lower bound) fortzusetzen.
Die Notenbankgeldmenge (monetary base) ist zwar infolgedessen
stark gestiegen, aber es kam nicht zu einem Anstieg der Inflation. Warum? Weil
die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt. Aufgrund der schwachen
Nachfrage bleiben die Produktionskapazitäten unterausgelastet. Das heisst, dass
die Produktionslücke (output gap) negativ ist. Dazu
kommt, dass der von Brüssel und Berlin verordnete restriktive fiskalpolitische
Kurs in der Eurozone die Situation zusätzlich verschlimmert.
Schweiz
Wachstum der Geldaggregate, Graph:
SNB in: Geschäftsbericht 2012
Schweiz
Kerninflation, Graph: SNB in:
Geschäftsbericht 2012
Die
SNB ist aber entschlossen, die Geldpolitik ausreichend expansiv zu halten, um
Deflations- und Rezessionsgefahren entgegenzuwirken.
Die
Schweizer Währungshüter halten den Mindestkurs von 1,20 CHF pro Euro vor diesem
Hintergrund für ein wichtiges Instrument zur
Erfüllung ihres Mandats für die Preisstabilität.
Schweizer Franken (exportgewichtet), Graph: SNB in: Geschäftsbericht 2012
Im
historischen Vergleich ist der CHF weiterhin hoch bewertet. Vor dem Hintergrund
der deflationären und konjunkturellen Risiken ist die Fortsetzung der
Mindestkurspolitik daher unabdingbar.
Sichtguthaben
bei der SNB, Graph: SNB in: Geschäftsbericht 2012
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