Die
Fremdwährungsreserven der Zentralbanken sind im Sog der Finanzkrise von 2008 in
den vergangenen Jahren weltweit stark gestiegen. Nach Angaben des
Internationalen Währungsfonds (IWF)
sind die Devisenreserven der globalen Notenbanken 2012 um 734 Mrd. $ auf 10‘900
Mrd. $ geklettert.
Nehmen
die Währungsreserven zu, wächst auch der Druck auf die Zentralbanken, die
Bewirtschaftung der Devisenanlagen zu diversifizieren. Laut einer von Central Banking und RBS unter 60 Zentralbanken (mit insgesamt 6‘700 Mrd. $
Fremdwährungsreserven) erhobenen Umfrage hat sich ergeben, dass 23% der
befragten Notenbanken bereits Aktien besitzen oder planen, demnächst welche zu
kaufen, wie Bloomberg berichtet.
Bekannt
ist seit dem 4. April, dass die japanische Notenbank (BoJ: Bank of Japan) den Anteil der Aktien (als ETF) im eigenen Portfolio der Devisenanlagen bis 2014 mehr als verdoppeln will, was ca. 35,2 Mrd. $ ausmachen würde.
Die
Bank of Israel (BoI) hat 2012 erstmals
in der Geschichte des Landes Aktien gekauft. Die SNB hat im vergangenen Jahr den Aktienanteil von 9% auf 12% erhöht.
Auch die tschechische Zentralbank (CNB)
hat den Anteil in Aktien inzwischen auf mindestes 10% aufgestockt. Die Bank of
Korea (BOK) hat 2012 begonnen,
Aktien aus China zu kaufen.
Wenn
obendrauf die Dividenden-Rendite der Aktien mit 2,2% (gemessen am S&P 500
Index) die Rendite der sicheren Staatsanleihen 1,69% (gemessen am US-Treasury
Bonds) übersteigt, scheint die Entwicklung auch nicht unlogisch.
Anlagestruktur
der Devisenanlagen und CHF-Anleihen am Jahresende 2012, Graph: SNB Annual Report 2012
Einige
Zentralbanken wie z.B. die Fed und
die Bank of England (BoE) haben jedoch
kein Mandat, direkt Aktien zu kaufen. Die US-Notenbank verfügt über Fremdwährungsreserven
in Höhe von 42,6 Mrd. $. Die britische Zentralbank hat 65, 1 Mrd. $
Devisenreserven.
Die
Aktiven der SNB betrugen Ende 2012 gemäss dem Geschäftsbericht 2012 499 Mrd. CHF, was
gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 153 Mrd. CHF entspricht. Die Zunahme
ist hauptsächlich auf die Entwicklung der Währungsreserven zurückzuführen, die
sich innert Jahresfrist um 171 Mrd. CHF auf 485 Mrd. CHF erhöhten. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Devisenkäufe
zurückzuführen.
Die
Devisenanlagen der SNB entfallen auf
Staatsanleihen (82%), auf Aktien (12%) und auf andere Anleihen (6%), wobei 78% der
Staatsanleihen über das beste Rating von "AAA" verfügen.
Aufteilung
der Währungsreserven, Graph: SNB Annual Report 2012
Die SNB will mit
Aktienanlagen das Renditepotenzial und das Risikoprofil der Aktiven verbessern.
Die Aktienportfolios der SNB setzen sich aus Aktien mittel- und
grosskapitalisierter Unternehmen aus Industrieländern zusammen. Die Aktien
werden passiv bewirtschaftet, da die SNB den Markt nicht beeinflussen will.
Die SNB verfügt über ein global breit diversifiziertes Aktienportfolio aus
rund 1‘600 Einzeltiteln.
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