Donnerstag, 4. April 2013

Japan liefert systemrelevante Geldpolitik


Die japanische Notenbank (BoJ: Bank of Japan) hat heute mit Ankündigung von unkonventionellen Massnahmen („quantitative & qualitative monetary easing“) unterstrichen, dass sie eine Inflation von 2% anstrebt, um die japanische Wirtschaft innert zwei Jahren aus der Deflation zu führen. Die japanische Wirtschaft leidet seit 15 Jahren unter einer Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und einer sinkenden Nachfrage.

Im Vorfeld hat der Regierungschef Shinzo Abe die BoJ nahelegt, die Geldpolitik weiter zu lockern.

Der vor zwei Wochen gewählte Gouverneur Haruhiko Kuroda hat zudem auf der ersten geldpolitischen Sitzung unter seiner Führung die sog. „Banknotenregel“ („banknote principle“) vorübergehend aufgehoben, wonach die BoJ nicht mehr JGB halten darf als Bargeld im Umlauf ist.

Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit 10 Jahre Laufzeit ist daraufhin auf 0,425% gefallen. Das markiert einen neuen Tiefstand.

Kuroda orientiert sich an der Geldbasis (monetary base), welche durch den unbefristeten Ankauf von Wertpapieren jährlich um 60 bis 70 Billionen Yen (491 bis 573 Mrd. Euro) steigen soll.

Die BoJ will von jetzt an japanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit bis zu 40 Jahren kaufen. Zum Ankaufprogramm gehören ferner auch die Ausweitung von REITs und ETF-Käufen. Darüber hinaus legen die Währungshüter in Japan grossen Wert auf die Jedi-Macht:

Die mengenmässige und qualitative Lockerung der Geldpolitik untermauere das Engagement der japanischen Notenbank und werde voraussichtlich nicht nur durch solche Übertragungskanäle wie längerfristige Zinsen und Preise von Vermögenswerten funktionieren, sondern auch die Erwartungen der Märkte und Wirtschaftseinheiten drastisch ändern.

Kuroda zeigt keine Angst vor Angst vor Monetarisierung der Staatsschulden. Was macht Mario Draghi? In der Eurozone herrscht harsche Austerität: schrumpfende Wirtschaft, Deflation, schwache Nachfrage und anhaltend hohe Arbeitslosigkeit mit menschlichem Leid. Was will die EZB dagegen unternehmen?

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