Paul Krugman befasst sich in seiner lesenswerten
Kolumne („Lust for Gold“) am Freitag
in NYTimes mit dem jüngsten Rückgang des
Goldpreises (17% vom Höchststand).
Der
Träger des Wirtschaftsnobelpreises deutet darauf hin, dass der Goldpreis
genauso fallen und steigen kann. Man kann es nun als offensichtlich betrachten.
Aber es kommt für viele kleine Gold-Investoren wie ein rauer Schock vor, weil
sie dachten, dass sie mit Gold den sichersten aller Vermögenswerte gekauft
hätten, legt Krugman dar.
Und
da ist eine Geschichte drin. Eine der zentralen Fakten über modernes Amerika
ist, dass alles politisch ist, insbesondere auf der rechten Seite des
politischen Spektrums, wo die Menschen ihre Ansichten über alles, von
Umweltwissenschaft bis Waffen-Gesetze, ihren politischen Vorurteilen anpassen.
Und der bemerkeswerte Anstieg des „Goldbuggism“
zeigt (angesichts der Evidenz), dass diese Politisierung Investitionen genau so
beeinflussen kann wie die Abstimmung bei den Wahlen.
Was
versteht aber Krugman unter „Goldbuggism“? Nicht die Vorstellung, dass der Kauf
von Gold manchmal Sinn macht. Gold ist wie eine langfristige Anleihe, die vor
Inflation schützt.
Nein,
ein Goldbug zu sein, bedeutet, daran zu glauben, dass das Gold einen einzigen
Schutz in schwierigen Zeiten bietet. Es bedeutet auch, geltend zu machen, dass
alles gut ginge, wenn wir die Fed abschaffen und zum alten guten Goldstandard
zurückkehren würden. Und beide Formen von Goldbuggism schnellte nach der Finanzkrise
von 2008 in die Höhe, obwohl der Aufstieg seit 2011 etwas nachgelassen hat.
Aber warum? Wie kann der moderne Goldbug-Standpunkt rationalisiert werden? Es
hängt im Grunde genommen von der Behauptung ab, dass eine galoppierende
Inflation um die Ecke steht, erklärt Krugman.
Gold Fixing Price, Graph: FRED, Fed St. Louis
Konservative
Menschen haben einen Hang zum Goldstandard und Gold zu kaufen, weil sie sehr
leicht davon überzeugt werden, dass das Fiat
Money, das geschaffen ist, um die Wirtschaft zu stabilisieren, wirklich nur
ein Teil einer grösseren Verschwörung sei, um den hart verdienten Wohlstand
wegzunehmen und das Ganze an Sie-wissen-schon zu geben.
Aber
die galoppierende Inflation, die dem unverantwortlichen Geld-drucken folgen
sollte, wie die üblichen Verdächtigen seit vier Jahren erwarten, passiert immer
noch nicht. Für eine Weile hat der steigende Goldpreis dazu beigetragen, einige
Glaubwürdigkeit für die Goldbugs zu erstellen, auch wenn ihre Vorhersagen über
alles andere sich falsch erwiesen haben.
Wird
Gold nun als Investment sauer? Werden die prominenten Goldbugs ihre Ansichten
ändern oder zumindest viele ihrer Anhänger verlieren?
Krugman würde nicht darauf
wetten. Im modernen Amerika ist alles politisch und Goldbuggism, welcher mit
politischen Vorurteilen so perfekt übereinstimmt, dürfte wahrscheinlich
weiterhin florieren, egal wie falsch es sich erweist.
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