Donnerstag, 11. April 2013

Wirkt eine hohe Staatsverschuldung inflationär oder deflationär?


Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank hat neulich gesagt, dass die Ursachen der deflationären Entwicklung in Japan in der hohen Staatsverschuldung liegen.

Das ist eine erstaunliche Aussage, wie Heiner Flassbeck in seinem Blog bemerkt. Denn wir sind es in Europa gewohnt, dass die Mainstream-Medien und die Deutsche Bundesbank uns seit Jahren erzählen, dass eine hohe Staatsverschuldung inflationär wirkt.

Japans Staatsverschuldung ist doppelt so hoch wie im Euroraum. Die Schuldenstandsquote (dept to GDP ratio) liegt seit mehreren Jahren über dem angeblich kritischen Wert von 90%. Doch gibt es keine inflationäre Preisentwicklung dort. Japans Wirtschaft steckt seit 15 Jahren in einer Deflation. Flassbeck scherzt: Staatsverschuldung ist wohl immer für all das Böse in der Welt verantwortlich.


Staatsverschuldung in Japan, Deutschland und der EWU, Graph: Prof. Heiner Flassbeck

Die Ursachen für die Deflation in Japan sind in der Lohnentwicklung zu suchen, genauer gesagt in der Entwicklung der Lohnstückkosten, erklärt Flassbeck.


Preisentwicklung in Japan, Deutschland und der EWU, Graph: Prof. Heiner Flassbeck

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