Dienstag, 9. April 2013

Ungleichheit und Geldpolitik


Es gab in den vergangenen Wochen drei Referate mit dem Fokus auf Ungleichheit von drei Frauen im Dienst des Direktoriums der US-Notenbank: 

Sarah Bloom Raskin („Focusing on Low- and Moderate-Income Working Americans“),

Elizabeth Duke („Comments on Housing and Mortgage Markets“) und

Janes Yellen (“A Painfully Slow Recovery for America’s Workers”).

Wie Cardiff Garcia von FTAlphaville darauf aufmerksam macht, taucht Ungleicheit zunehmend auf dem Radarschrim der geldpolitischen Entscheidungsträger in den USA auf.

Als Ganzes betrachtet scheinen die kollektiven Finanzen der amerikanischen Haushalte sich seit der Great Recession erheblich erholt zu haben. Die Last des Schuldendienstes ist beispielsweise niedriger als vor mehr als 30 Jahren, bemerkt Neal Soss von Credit Suisse.

In der aktuellen Umgebung der Wirtschaft ist jedoch im Hinblick auf die Interpretation der aggregierten Daten der privaten Haushalte Vorsicht geboten, da die Daten erhebliche Divergenzen, die dazu zugrunde liegen, verbergen.


Financial Inequality, Graph: Neal Soss, Credit Suisse in US Money Matters, March 2013

Es gibt private Haushalte, die durch Zahlungsausfall/Zahlungsvollstreckung/Abschreibungen dazu beitragen, dass die Schuldenlast abnimmt. Und es gibt private Haushalte, die zum gleichen statistischen Ergebnis beitragen, indem sie Schulden tatsächlich bedienen.

Die Referate der US-Notenbanker legen nahe, dass die Fed sich dessen (Weggabelung) bewusst ist.

Der Grundtenor lautet aber mehr oder weniger so, dass die Fed mit der Geldpolitik nach eigener Überzeugung die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbeln und die Erwartungen im Hinblick auf das nominale Wirtschaftswachstum fördern kann, womit Konditionen geschaffen werden, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Aber in Bezug Vermögenskonzentration und Verteilung der Löhne und sonstiger Einkommen verweist die Fed auf die Fiskalpolitik.

Fed-Chef Ben Bernanke hat im November 2011 gesagt, dass der beste Weg, die Ungleichheit anzugehen, Arbeitsplätze zu schaffen, ist. Es gebe Menschen Chancen, Einkommen zu beziehen, Erfahrungen zu sammenln und letztlich mehr zu verdienen. Dies sei aber eine indirekte Annäherung: die wirklich einzige Möglichkeiten für die Fed, der Ungleichheit entgegenzuwirken.

Und die EZB?

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