Grossbanken haben einem Bericht von WSJ („Big Banks Mask Risk Levels“) zufolge in den vergangenen fünf Quartalen den wahren Verschuldungsgrad in ihren Bilanzen verschleiert, indem sie die Verschuldung kurz vor Veröffentlichung der Zahlen zeitweise gesenkt haben. Das behauptet die Zeitung mit Bezug auf Zahlen, die sie von der New York Fed bezogen hat. Die New York Fed verfügt über Daten betreffend Finanzierungsaktivitäten von Banken im sog. Repo-Markt. Mit dem im Repo-Geschäft gehandelten Darlehen steigern Banken ihre Macht im Trading mit erhöhter Verschuldung (leverage), ohne zusätzliches Geld einzusetzen, wie FT Alphaville heute berichtet. Der wahre Verschuldungsgrad soll demnach am Quartalsende im Durchschnitt 42% geringer ausgewiesen worden sein als sonst.
Heute gibt es unter vernünftigen Menschen keinen Zweifel daran, dass die durch den dogmatisch gefärbten Deregulierungsprozess ausgelöste exzessive Verschuldung der Finanzunternehmen zu den gewichtigsten Ursachen der anhaltenden Finanzkrise zählt. Die gescheiterte Investmentbank Lehman Brothers hatte mit dem als „Repo 105“ bekannten Bilanztrick ihre Schuldenlast betrügerisch versteckt.
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