Politische Spannungen zwischen den USA und China halten an. Das Hauptaugenmerk gilt dem unterbewerteten Renminbi, der chinesischen Landeswährung. Der US-Kongress fordert vom Schatzamt, China als „Währungsmanipulator“ zu bezichtigen. Dennoch wurde die Veröffentlichung eines jährlichen Berichts zu internationalen Währungen von Tim Geithner, dem Finanzminister verschoben. Joseph Stiglitz warnt in seiner aktuellen Kolumne („No Time for a Trade War“) in Project Syndicate vor einem Handelskrieg mitten einer unsicheren weltweiten Erholung, obwohl es für Politiker angesichts der hohen Arbeitslosigkeit so populär sein mag und es so einfach sei, die Schuld woanders zu suchen. Die Krise sei aus den USA ausgegangen. Deshalb müssen die USA jetzt nach innen schauen, um nicht nur die Wirtschaft wiederzubeleben, sondern auch eine Wiederholung zu verhindern, erläutert Wirtschaftsprofessor an der Columbia University im Norden Manhattans.
Weil China’s multilateraler Überschuss die wirtschaftliche Frage ist und viele Ländern davon betroffen sind, sollten die USA versuchen, eine multilaterale, auf Regeln basierende Lösung suchen. Unilaterale Verpflichtungen zu verhängen und China einseitig der Währungsmanipulation zu bezichtigen, würde das multilaterale System untergraben, so Stiglitz. China könnte durch Einführung von Zöllen auf amerikanische Produkte reagieren. Und zwar solche amerikanische Produkte, die unmittelbar oder mittelbar durch massive Rettungsaktionen Amerika’s Banken und Autounternehmen effektiv subventioniert sind, so der Nobelpreisträger von 2001. China erkenne an, seine Währung auf lange Sicht aufwerten zu müssen, erklärt Stiglitz. Die Geschwindigkeit dafür zu politisieren, sei kontraproduktiv. Darüber hinaus sei es unklug, eine bilaterale Konfrontation zu starten, so Stiglitz.
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