Die Bond Vigilantes, die in den vergangenen Jahren die Regierungen wegen des starken Anstiegs der Staatsausgaben verärgern wollten, verstecken sich jetzt, berichtet Bloomberg. Die Rendite der Staatsanleihen beträgt derzeit mit 2,385% im Durchschnitt so hoch wie im Vorjahr und liegt damit unter dem Durchschnitt des Jahres 2008 (3,08%), wie die Daten von Bank of America Merrill Lynch Index zeigen. Die Kreditkosten bleiben stabil. Während die globale Wirtschaft sich dank der erhöhten Staatsausgaben von der schwersten Rezession seit den 1930er Jahren erholt, scheinen Anleiheinvestoren unbesorgt, was die Inflationsaussichten betrifft. In der 30 Länder erfassenden OECD beläuft sich die Kerninflation laut Bloomberg annualisiert auf 1,5%.
Interest Expense and Average Interest Rate, Graph: US-Treasury
Die USA zahlten im vergangenen Jahr 383 Mrd. $ an Zinsen auf die Schulden in dem im September 2009 zu Ende gehenden Fiskaljahr. Das bedeutet ein Rückgang um 15% im Vergleich zum Jahr 2008, wie das US-Schatzamt berichtet. Der Wert repräsentiert 3,2% des BIP. Vor einem Jahrzehnt betrug die Quote 4,6%, als die Clinton Regierung einen Überschuss im Haushalt aufwies. Die UST-Auktionen zeigen, dass die Nachfrage nach amerikanischen Staatspapieren steigt. Das hat damit zu tun, was eigentlich Bond Vigilantes frustriert, dass die aktuellen Daten auf ein bescheidenes Wachstum und eine abnehmende Inflation hindeuten. Der Begriff „ Bond Vigilantes“ geht auf Ed Yardeni zurück, als er 1984 die Verkaufswelle von Staatsanleihen durch Investoren beschrieb, die damals aus Angst vor Inflation die Geld- und Finanzpolitik vehement protestierten.
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