Paul Krugman schreibt, dass er für eine lange Zeit der Meinung gewesen sei, dass der Euro ein Fehler war. Aber was vergangen ist, ist vergangen. Es kann nicht rückgängig gemacht werden. Er sei stark von der Auffassung von Barry Eichengreen beeinflusst gewesen, gesteht Krugman. In einem Artikel aus dem Jahr 2007 argumentiere Eichengreen, dass jeder Schritt, den Euro zu verlassen, Zeit und Vorbereitung bedarf. Und die Übergangszeit wäre verheerend, mit Bank Runs. Es wäre also keine gute Idee, den Euro zu verlassen, erklärt Krugman. Nun überlege er sich, dass Eichengreens Argument ein Grund ist, die Euro-Zone nicht zu verlassen. Was aber würde passieren, wenn es im Sog der Finanzkrise ohnehin zu Bank Runs käme? In diesem Fall würden die Grenzkosten, den Euro zu verlassen, dramatisch sinken, erklärt Krugman. Und die Entscheidung würde der Politik aus den Händen genommen.
Die griechische Regierung kann nicht ankündigen, die Euro-Zone zu verlassen, argumentiert Nobelpreisträger weiter. Er sei sicher, dass die Regierung nicht die Absicht habe, dies zu tun. Aber jetzt sei es leicht, sich einen Default-Fall vorzustellen, der eine Vertrauenskrise auslösen würde. Die Regierung wäre dann gezwungen, eine „Bank Holiday“ auszurufen. Ab diesem Punkt würde die Logik, den Euro nicht zu verlassen, weniger überzeugend, argumentiert Krugman. Wenn aber Griechenland tatsächlich gezwungen wäre, den Euro zu verlassen, was würden mit anderen wackeligen Mitgliedern passieren?
Ein EU-Mitglied kann aus der Währungsunion austreten. Ein freiwilliges Verlassen der Euro-Zone ist eigentlich nicht vorgesehen. Notwendig wäre eine Vertragsänderung:
Der EU Vertrag von Lissabon, Artikel 50
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Hier ist ferner ein lesenswerter offener Brief (hat tip NachDenkSeiten) an die EU-Politiker von Heiner Flassbeck, Direktor der Welthandelsorganisation UNCTAD und Prof. an der Uni Hamburg.
„The Greek Crisis is a European crisis and needs European solutions“ (pdf, English).
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