Während manche Ökonomen die Ansicht vertreten, dass die Rezession wahrscheinlich im vergangenen Sommer per Definition zu Ende gegangen ist, hält Jeff Frankel die positiven Zahlen des Arbeitsmarktberichts vom vergangenen Freitag für einen entscheidenden Faktor. Prof. Frankel ist im „Business Cycle Dating Committee“ von National Bureau of Economic Research (NBER) tätig, wo offiziell die Daten für wirtschaftliche Expansionen und Kontraktionen festgelegt werden. „Rezession ist vorbei“, erklärt Frankel in seinem Blog. Zugleich gibt er zu, dass die Ermittlung von Anfängen und Enden der Rezessionen in den letzten Jahrzehnten schwierig geworden ist. Weil die zwei wichtigsten Indikatoren „Produktion“ und „Beschäftigung“ sich manchmal voneinander unterschiedlich verhalten haben. Als die Erholung im November 2001 began, lag die Beschäftigung hinter dem Wirtschaftswachstum, so Frankel. Hätte man dem Arbeitsmarkt gefolgt, hätte man es eine 3-jährige Rezession nennen können. Hätte man sich nach dem BIP gerichtet, hätte man sich wundern können, ob überhaupt eine Rezession vorlag, argumentiert Frankel.
Diesmal sei aber die Schwierigkeit nicht so gross. Es ist wahr, dass das Ausmass der Verluste an Arbeitsplätzen nach dem Dezember 2007 seit den 1930er Jahren beispiellos war, so Frankel. Der Abschwung war schwer, selbst mit Bezug auf die Kontraktion des BIP, erklärt Frankel weiter. Aber im Gegensatz zu einigen Eindrücken habe sich der Arbeitsmarkt in diesem Abschwung nicht ungewöhnlich weit hinter dem Rest der Wirtschaft entwickelt, behauptet Frankel. Der Abstand zwischen dem Wachstum des Einkommens (Juni 2009) und dem Wachstum der Arbeitsplätze (März 2010) sei jetzt kürzer geworden als in den beiden vorangegangenen Rezessionen (1 und 2 Jahre), so Frankel.
Hat tip Catherine Rampell in Economix in NYT.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen