Infolge der zunehmenden Sorgen um die griechische Schuldenkrise sind die Renditen der deutschen 3-Monats-Schatzanweisungen (Bubills) indes auf nahe Null gesunken. Investoren suchen verzweifelt nach sicheren Wertpapieren. Das nennt man „flight-to-quality“-Momentum, was sich in den USA nach der Pleite von Lehman Brothers 2008 abgespielt hatte. Die Renditen mit der Laufzeit von 3 Monaten waren ins Negative gerutscht. Am 20. April fiel die Rendite der Bullis auf 0,09%. Das markiert das niedrigste Niveau seit mindestens 1993, berichtet Bloomberg. Die Bubills (Schatzanweisungen des Bundes), die monatlich (im Tenderverfahren) neu begeben werden, heissen eigentlich „unverzinsliche Schatzanweisungen“, da sie Diskontpapiere sind (d.h. Abzinsungspapier). Die Verzinsung entspricht der Differenz zwischen Nennwert und Kaufpreis. Die unverzinslichen Schatzanweisungen werden nach Angaben der Deutschen Finanzagentur an der Börse nur in Freiverkehr gehandelt.
German Bubills, Graph: Bloomberg.com
Tracy Alloway von FT Alphaville erinnert daran, dass die Renditen gerade an dem Tag, als Axel Weber, der Präsident der Deutschen Bundesbank am 20. April angekündigt hat, dass Griechenland mehr als das bisher geplante Bailout-Geld benötige, auf fast Null Prozent gefallen sind. Zur Zeit beläuft sich die Rendite der Bubills auf rund 0,19%.
Bundeswertpapiere, Graph: Deutsche Finanzagentur
Fazit: Wer in diesem Marktumfeld vor Inflation warnt, will bloss Angst schüren. Das ist intellektuell unredlich. Die EU und v.a. Deutschland ist eher mit einem Deflationsrisiko konfrontiert als Inflationsgefahr.
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