Willem Buiter, der Globalökonom der Citigroup argumentiert, dass der einzige plausible Ausweg ist, wenn Griechenland nicht einseitig „default“ (Zahlungsverzug) erklärt, sondern standardmässige Anpassungen vornimmt, höchstwahrscheinlich mit Umschuldung, wobei die EU-Zone Länder finanzielle Unterstützung mit harten Auflagen bieten würden. Buiter nennt es „tough love“. Eine freiwillige Umschuldung würde zumindest geglättet ablaufen und das Rückzahlungsprofil Griechenlands verlängern, indem der klumpige Finanzierungsbedarf von 40 Mrd. Euro in den beiden Jahren 2011 und 2012 vermieden werden würde, so Buiter. Währenddessen würde der Kapitalwert (NPV) des Schuldendienstes konstant bleiben. Buiter hält einen Abschlag („haircut“) von 20 bis 25% für Gläubiger im Rahmen der Transaktion für möglich. Der IWF besteht i.d.R. auf eine Lastenverteilung dieser Art, wenn er einem hochverschuldeten Land mit einem Program zur Strukturanpassung hilft, erklärt Buiter.
Ein Default wäre für den Rest der Euro-Zone nicht ohne Folgen. Der Grund ist, dass die meisten Exposures gegenüber den griechischen Kreditnehmern von Banken aus den anderen Mitgliedsstaaten der Euro-Zone stammen. Die Wahl, mit der die deutschen und die französischen Behörden konfrontiert sind, ist, entweder Griechenland aus der Patsche zu helfen oder eigene Banken zu retten („bail out“). Es ist plausibel, dass ein Rettungspaket für Griechenland mit harten Auflagen billiger wäre als eine Rettungsaktion für die eigenen Banken der Euro-Zone Länder. Eine Rettungsaktion mit harten Auflagen würde die Rückfallquote Griechenlands abhalten und eine Emulation seiner fiskalischen Verantwortungslosigkeit durch andere Möchtegern-Bewerber wie Spanien, Portugal, Italien, Irland usw. entmutigen, argumentiert Buiter. Auf diese Weise legt Buiter die Blaupause für die Schaffung eines Europäischen Währungsfonds (EWF) vor.
Hat tip: FT Alphaville.
PS: Daniel Gros schlägt in seiner Kolumne („Adjust and Reschedule or Delay and Default“) in Project Syndicate vor: Umschuldung + nationale Abkommen über Löhne und Sozialabgaben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen