Die Berichtssaison verläuft gut. Insbesondere die Quartalsausweise der Banken sind spektakulär. Mit faktischer Staatsgarantie hinter dem Rücken und den lockeren Bilanzierungsrichtlinien sowie mangels Regulierung verdienen Banken sich eine goldene Nase. Als wäre inzwischen nichts geschehen. Dabei haben die Banken ihre Aktionäre, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter und die Wirtschaft ruiniert. Zugleich nutzten sie die Freiheiten der Deregulierung aus, gewaltige Bonuszahlungen zu kassieren. Sie tun es immer noch. Hemmungslos. Ein Beispiel ist die UBS: Trotz eines Verlustes in Höhe von 2,7 Mrd. CHF hat die Schweizer Grossbank, die vom Staat gestützt wird, die Vergütungen für 2009 von rund zwei auf 3 Mrd. CHF gesteigert. Gestern lehnte eine Mehrheit der Aktionäre die Entlastung des Vorstands und des Verwaltungsrate für das Jahr 2007 zu Recht ab.
Anteil der Finanzindustrie am inländischen Gewinn der Wirtschaft, Graph: Courtesy of Prof. Paul Krugman
Wie die von Paul Krugman präsentierte Abbildung zeigt, ist der Anteil des Finanzsektors am inländischen Gewinn mittlerweile erneut auf das Vor-Krise-Niveau geklettert. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass die Banken sich von Dienstleistungsunternehmen in Spielkasinos verwandelt haben. War das nicht eine der Ursachen für die schwerste Finanzkrise seit den 1930er Jahren? Müsste das Schlüsselelement zu jeder Reform des gegenwärtigen Systems nicht sein, die Rolle des Finanzsektors einzuschränken?
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