Die EZB kann
nur bescheidene Erfolge nachweisen, was die Entspannung von grossen
Kursdifferenzen in Bezug auf die Kreditzinsen, die Unternehmen in der Eurozone
zahlen, betrifft, berichtet Financial
Times (FT) aus London in der ersten Ausgabe des Jahres 2014.
Unternehmen
in der von der Krise am stärksten betroffenen Volkswirtschaften sehen deutlich
höheren Kreditkosten als die Konkurrenz z.B. in Deutschland gegenüber, meldet Goldman
Sachs in einer aktuellen Analyse. Die Risikoausschläge sind zwar vom
Spitzenwert im Mai 2013 inzwischen wieder zurückgefallen, aber sie sind höher
als die Werte, die Mitte 2011 verzeichnet wurden.
Das Ausmass der (schweren) Fragmentierung ist m.a.W. im Hinblick
auf die Versorgung der Privatwirtschaft mit Kredit an der Peripherie der Eurozone enttäuschend.
Auch Paul
Krugman befasst sich in seinem Blog mit
dem Verhältnis des öffentlichen Schuldenstands (debt to
GDP = Schuldenstandsquote) zum Niveau der Rendite der Euro Staatsanleihen mit
zehn Jahren Laufzeit. Das Ergebnis lässt sich in der folgenden Abbildung
beobachten.
Schuldenstandsquote
versus Renditeniveau der Euro-Staatsanleihen, Graph:
Der Rückgang
der Risikoaufschläge (spreads) hat
mit der Austeritätspolitik nichts zu tun. Die Schuldenstandsquote in grossen
Teilen der Eurozone steigt weiter an. Dennoch gibt es eine Verflachung im Verhältnis
zwischen Schuldenstand und Renditen der Staatsanleihen. Warum? Das ist der Draghi-Effekt, legt Krugman dar. Das heisst, dass die Ankündigung der Bereitschaft
durch Mario Draghi, wenn es darauf ankommt, als „lender of last resort“ zu
intervenieren, um eine sich selbst verstärkende Erfüllung der Panik vor einem Liquiditätsengpass zu unterbinden, hat sich bisher ausgezahlt.
Krugman hält
es für möglich, dass die politische Risikoprämie etwas abgenommen hat, weil die
europäischen Länder entschlossen scheinen, den Euro um jeden Preis zu retten.
Ist die
Euro-Krise vorbei? Die Antwort: Nein. Die EU-Länder müssten dafür einen Punkt
erreichen, wo die fallenden (relativen) Löhne eine deutliche export-getriebene
Erholung der Wirtschaft herbeiführen.
Die internal devalutation (interne
Abwertung) hat jedoch enorme Kosten, wirtschaftlich,
menschlich und politisch. Das Ganze Gebäude könnte sogar unter dem Druck
zusammenbrechen.
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