Die alte Debatte zwischen den Monetaristen und Keynesianern
ist im Verlauf der Finanzkrise wieder in den Mittelpunkt gerückt. Früher ging
es jedoch um eine begrenzte Debatte über die Parameter, weil beide Seiten
i.d.R. das gleiche Modell (IS-LM) zugrunde legten.
Früher gab es einen Konsens, wonach die Geldpolitik unter
flexiblen Wechselkursen das Instrument der Wahl war, um die Nachfrage zu
stabilisieren, wie Simon Wren-Lewis
in seinem Blog
zusammenfasst.
Die Lehrbücher lieferten dazu die Gründe, die im Grunde
genommen aus einem neu-keynesianischen Modell hervorgehen. Nicht, weil die
Fiskalpolitik die Nachfrage nicht stabilisieren kann, sondern weil die Geldpolitik
es besser tut.
Heisst das aber, dass die Geldpolitik uneingeschränkt gilt?
In der Theorie nicht, wie der an der Oxford
University lehrende Wirtschaftsprofessor erklärt.
Während der Fiskalpolitik eine Nischenrolle zugeschrieben
wird, fällt die Aufgabe für die Stabilisierung der Nachfrage auf die Geldpolitik,
und zwar durch die Anpassung der Zinsen.
Die Qualifikation der Geldpolitik als uneingeschränkt ist
jedoch entscheidend, weil es zwei Fälle gibt, wo die Eignung nicht vollständig
zutrifft:
(1) In einer Währungsunion, wo die Fähigkeit der
Finanzpolitik, auf die Nachfrage Einfluss zu nehmen, durchaus Sinn macht. Im
Übrigen, dies nicht zu verstehen, war ein Fehler, der als wichtiger Faktor
hinter der Krise in der Eurozone steckt.
(2) Nullzinsgrenze (zero
lower bound), wo Fiskalpolitik und unkonventionelle Geldpolitik gegenüberstehen.
Es gibt jedoch laut Wren-Lewis keinen Grund zur Annahme, dass die
unkonventionelle Geldpolitik die Fiskalpolitik als Stabilisierungsinstrument dominieren
würde.
Es kommt auf die Parameter und die Details des verwendeten
Wirtschaftsmodells an. Angesichts der Unsicherheiten ist es ratsam, eine
Kombination von beiden Ansätzen anzuwenden. Eine vorübergehende Erhöhung der
Staatsausgaben kann sich in einer tiefen Rezession sicherlich als nützliches Werkzeug erweisen.
Mit anderen
Worten befürwortet Wren-Lewis einen eklektischen Ansatz,
wenn die Wirtschaft schwer angeschlagen ist.
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