Die Inflation beläuft sich in der
Euro Zone zur Zeit auf 0,8% und dürfte allem Anschein nach auch im gesamten Verlauf
des Jahres unter 1 Prozent verweilen. Die Kerninflation hingegen tendiert etwas
tiefer. Das heisst, dass die EZB den gemeinsam festgelegten Zielwert deutlich unterbietet.
Angesichts dieser Entwicklung ist
laut Morgan Stanley nicht
auszuschliessen, dass die Inflation 2014 negativ wird, wenn v.a. der Ölpreis
zurückgeht und der Euro sich weiter aufwertet.
Eine von front-load Austerity
begleitete Anpassung der Kosten und Preise nach unten bedeutet eine lange Phase
der Massenarbeitslosigkeit an der Peripherie.
Die EZB verkleinert ihre Bilanz, Graph: Morgan Stanley
Dabei wäre eine Kombination von
Wirtschaftswachstum mit Inflation hilfreich, um die Schulden Südeuropas abzubauen. Wo soll aber das Wachstum herkommen, wenn die privaten
Haushalte die Gürtel enger schnallen und die öffentliche Hand sich mit Ausgaben zurückhält?
Warum sollen Unternehmen im Angesicht des Nachfrageausfalls investieren?
Nun sind die Schuldner-Länder in
der Eurozone zu Deflation und Stagnation verdammt, und zwar mehrere lange schmerzhafte
Jahre.
Eine lang anhaltende Stagnation (secular stagnation) ist in Europa eher möglich als in den USA, Graph: Morgan Stanley
Was unternimmt Mario Draghi in
der Zwischenzeit? Die EZB ist gerade dran, ihre Bilanzsumme zu verkleinern. Die Eurozone ist aber ohne eine
EZB als „lender of last resort“ wie
eine „sitting duck“ für die
Deflation.
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