Samstag, 25. Januar 2014

Warum sind US-Swap Spreads noch immer negativ?

Die aktuellen US-Treasury Swap Spread Sätze (*) sehen wie folgt aus:

10 Jahre: 12 Basispunkte
30 Jahre: -0.3 Basispunkte

Wie kann es sein, dass die Swap Spreads für US-Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit negativ sind? Schliesslich bestehen die Swap Spreads aus der Differenz zwischen den Swapsätzen und Rendite der US-Treasury Bonds.  

USD Swaps – US Treasury = UST Benchmark Swap Spread

Die Swap Spreads sind i.d.R. höher (Determinanten von Swap Spreads), weil sie sich aus variablen Zinssätzen ableiten lassen, die auf das Ausfallrisiko beruhen.

Des Rätsels Lösung:

Nachfrage, v.a. die Hedging-Nachfrage (für Derivate) .



US-Treasury Bonds Swap Spreads, Graph: Morgan Stanley


Seitdem die nominalen Zinsen auf der Null-Grenze (zero lower bound) liegen, wollen Investoren variable Sätze gegen fixe Sätze tauschen (swap), weil am lange Ende der Ertragskurve mehr Zinsen zu holen ist am kurzen Ende.

Das war auch in Japan bis 2001 der Fall, als die japanische Wirtschaft tief in der Liquiditätsfalle steckte.

Die ganze Entwicklung hat nichts damit zu tun, dass die Händler das Ausfallrisiko von US-Staatsanleihen irgendwie hoch schätzen würden. Es ist das Ergebnis einer massiv durch die Derivate-Hedging ausgelöste Nachfrage. Das heisst, dass keine Bond-Vigilantes am Werk sind.

Solange die Zinsen (wegen der trägen Erholung der Wirtschaft) nicht steigen, lohnt es sich, feste Zinsen zu haben statt variable Zinsen.


(*)

2.893% (USD Swap Sätze) - 2.773% (10 Jahre UST Rendite) = 12 Basispunkte

3.678% (USD Swap Sätze) – 3.681% (30 Jahre UST Rendite)= -0.3 Basispunkte


Das heisst, dass einige Indikatoren darauf hindeuten, dass die Krise noch nicht überwunden worden ist.

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