Dienstag, 14. Januar 2014

Eurozone-Gefahrenzone: Deflation

Die allgemeine Inflation (HICP) ist in der Eurozone im Dezember um 0,1% auf 0,8% zurückgefallen. Die Kerninflation ist sogar auf ein Rekord-Tief von 0,7% gesunken.

Trotz Vorbehalte bleibt die Inflation im Euro-Raum sehr nahe an der Deflation Gefahrenzone.  Daran dürfte sich die meiste Zeit des Jahres nicht viel ändern.

Die Angst vor Inflation hat die Politik so geblendet, dass der Rückgang der Geldmenge in der Eurozone von der EZB nicht wahrgenommen wurde.

Die Anhänger der Geldmengenlehre haben ständig auf die ausufernden Haushaltsdefizite und die immense Ausweitung der Liquidität durch die EZB hingewiesen und energisch den Teufel an die Wand gemalt: Inflation.

Heute verfehlt die EZB die Preisstabilität um mehr als 100 Basispunkte nach unten. Es gibt keinen engen Zusammenhang zwischen Staatsschulden und Inflation. Wenn die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt und die nominalen Zinsen sich auf die Null-Grenze (zero lower bound) zusteuern, wirkt der Anstieg der Notenbankgeldmenge (monetary base) nicht inflationär.



Euroland: Allgemeine Inflation und Kerninflation, Graph: Morgan Stanley

Es versteht sich selbst. Da die EU die wirtschaftlichen Probleme durch „interne Abwertung“ (d.h. Lohnsenkungen) lösen will, während die private Nachfrage stagniert und die öffentliche Hand Haushaltskonsolidierung anstrebt, ergibt sich daraus Deflation.

Ein deutlicher Rückgang der gesamten Inflation wurde bislang nur durch die Belebung der Nahrungsmittel und Energie-Preise aufgehalten.



Euroland: Energie-Preise, Graph: Morgan Stanley



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