Die allgemeine Inflation (HICP)
ist in der Eurozone im Dezember um 0,1% auf 0,8% zurückgefallen. Die Kerninflation ist sogar auf ein
Rekord-Tief von 0,7% gesunken.
Trotz Vorbehalte bleibt die
Inflation im Euro-Raum sehr nahe an der Deflation Gefahrenzone. Daran dürfte sich die meiste Zeit des Jahres nicht
viel ändern.
Die Angst vor Inflation hat die
Politik so geblendet, dass der Rückgang der Geldmenge in der Eurozone von der EZB nicht wahrgenommen wurde.
Die Anhänger der Geldmengenlehre
haben ständig auf die ausufernden Haushaltsdefizite und die immense Ausweitung
der Liquidität durch die EZB hingewiesen und energisch den Teufel an die Wand
gemalt: Inflation.
Heute verfehlt die EZB die
Preisstabilität um mehr als 100 Basispunkte nach unten. Es gibt keinen engen
Zusammenhang zwischen Staatsschulden und Inflation. Wenn die Wirtschaft in einer
Liquiditätsfalle steckt und die nominalen Zinsen sich auf die Null-Grenze (zero lower bound) zusteuern, wirkt der
Anstieg der Notenbankgeldmenge (monetary
base) nicht inflationär.
Euroland: Allgemeine Inflation
und Kerninflation, Graph: Morgan
Stanley
Es versteht sich selbst. Da die
EU die wirtschaftlichen Probleme durch „interne Abwertung“ (d.h. Lohnsenkungen)
lösen will, während die private Nachfrage stagniert und die öffentliche Hand Haushaltskonsolidierung
anstrebt, ergibt sich daraus Deflation.
Ein deutlicher Rückgang der
gesamten Inflation wurde bislang nur durch die Belebung der Nahrungsmittel und
Energie-Preise aufgehalten.
Euroland: Energie-Preise, Graph: Morgan Stanley
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen