Sonntag, 5. Januar 2014

2014: Das Jahr der Übergänge?

Neues Jahr – Neue Hoffnung. Im Angesicht des fiskalischen Klotzes (fiscal drag) am Bein der Wirtschaft war 2013 ein weiteres Jahr mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum.

Was ist nun 2014 zu erwarten? Da die Wirtschaft weiterhin in einer Liquiditätsfalle steckt, dürfte die Inflation keine Gefahr darstellen und die Zinsen niedrig bleiben, wie ein einfaches IS-LM-Modell nahelegt.

In den USA kommt die haushaltspolitische Einschränkung der Wirtschaft endlich zu Ende. Die EU hingegen steuert in Richtung einer anhaltenden Stagnation. Es droht ein verlorenes Jahrzehnt.

Die Inflationistas behaupten natürlich weiter, dass das Versagen, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wiederzubeleben, mit der Fiskalpolitik nichts zu tun hat. Für 2014 ist dennoch ein alarmierendes Mass an Optimismus zu spüren, wie Paul Krugman in seinem Blog schildert.

Joachim Fels betrachtet 2014 als Jahr der Übergänge für die weltweite Wirtschaft. Der Ökonom im Dienst von Morgan Stanley erwartet „eine andere Art von Wirtschaftswachstum“ im gerade begonnenen Jahr: knifflige und schwierige Übergänge.



Fiscal Drag lässt 2014 nach, Graph: Goldman Sachs via Paul Krugman

(1) Der Übergang der Fed von der QE-Politik zu einer glaubwürdigen Forward Rate Guidance.

(2)  Japans Übergang (begleitet durch die Bank of Japan) von Deflation zu Inflation.

(3) Der Übergang im Euroraum von der Fragmentierung des einheitlichen Finanzmarktes zu einer glaubwürdigen Bankenunion. Die Erwartung ist, dass die EZB sich (weiter) bemühen würde, die Störung der geldpolitischen Transmission zu beheben.

(4) Chinas Übergang von einem kreditgetriebenen Wirtschaftswachstum zu einem von Reformen animierten Wachstum.

Was ist von Tail-Risks zu halten?

Nouriel Roubini denkt, dass Schocks mit einer sehr geringeren Eintrittswahrscheinlichkeit, aber mit einer sehr grossen Schadenshöhe 2014 weniger bedeutsam sein werden.

Fazit: Wie George Soros es adäquat zum Ausdruck bringt, sind alle die Weltwirtschaft noch bedrohenden Probleme politischer Art.

Die Very Serious People dürften aber auch 2014 Keynesianismus weiter anfechten. Doch auf lange Sicht gibt es laut Antonio Fatas immer eine langsame (und spontane) Erholung der Wirtschaft, auch wenn die gegenwärtige Wirtschaftspolitik versagt. Wie der Verlauf der Finanzkrise zeigt, gibt es aber keine Rechtfertigung für die harsche Austeritätspolitik à la EU mit Massenarbeitslosigkeit im Nachspiel.



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