Roger Farmer, der in seinem Blog zum interessanten Artikel von Robert Shiller zum Thema „Irrationalität des menschlichen Handelns“ in NYTimes
Stellung nimmt, bemerkt, dass wir nicht viel über die Rationalitätsannahme
hinaus gehen müssen, um zu verstehen, was Finanzkrisen verursacht oder warum
sie verheerend schmerzhaft für eine grosse Anzahl von Menschen sind.
Die Annahme, dass die Agenten
Nutzen maximieren, kann uns sogar noch weiter helfen, so der an der University of California, Los Angeles
(UCLA) lehrende Wirtschaftsprofessor.
Zur Erinnerung: Shiller argumentiert, dass die Konzeption der Ökonomen, das menschliche Verhalten als
rational zu betrachten, schwer mit dem Verhalten der Finanzmärkte in Einklang
zu bringen ist.
Farmer deutet in seiner Forschungsarbeit darauf hin, dass der Arbeitsmarkt fehlschlagen kann, auch wenn
jeder rational ist. Das gelte auch für die Finanzmärkte. Auch wenn davon ausgegangen werde, dass alle
rational handeln, können auf Finanzmärkten alles schiefgehen.
Die unterschiedlichen
Lebenschancen, in einem Boom oder einer Rezession auf die Welt zu kommen, Graph: Prof. Roger Farmer in: „The
invariant distribution of human wealth“
Miles Kimball und Farmer
argumentieren, dass Schwankungen auf den Arbeitsmärkten ineffizient sind und
dass der Staat handeln soll, um die Kapitalmärkte zu stabilisieren. Miles‘ Standpunkt
ist mit dem von Robert Shiller ähnlich, unterstreicht Farmer: Die Agenten sind
nicht immer rational im Sinne von Edgeworth, sodass Miles und Shiller recht haben mögen.
Farmers Ansicht nach ist das
Argument für die Stabilisierung der Anlagemärkte viel stärker. Selbst wenn wir
annehmen, dass die Agenten rational sind, folgt daraus nicht, dass die
Schwankungen der Vermögenspreise Pareto-effizient sind. Aber unabhängig davon, ob das Motiv aus irrationalen
Menschen oder irrationalen Märkten stammt, können und sollten wir laut Farmer
eine Institution schaffen, die die Fähigkeit hat, im Namen der Ungeborenen zu
handeln.
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