In der oberen 5%, 1% und 0,01%
läuft etwas wirklich Dramatisches ab. Die Ökonomen mögen zwar etwas über die
Auswirkungen der wachsenden globalen Einkommensungleichheit wissen. Aber sie
haben keine Ahnung, was es sich mit der oberen 1% genau auf sich hat, schreibt Justin Fox (h/t to Mark Thoma) in einem
Artikel („We can’t not afford to leave
inequality to the Economists“) in Harvard Business Review.
Es geht um eine der
dramatischsten der wirtschaftlichen Entwicklungen im letzten Vierteljahrhundert.
Und es scheint eine schlechte Sache zu sein. Aber überzeugende ökonomische
Beweise für die schlechte Beschaffenheit der Angelegenheit lassen sich schwer allem
Anschein nach schwer finden, beschreibt Fox.
Es gibt Theorien: Das Vermögen um
die obere 1% führt zu mehr Blasen und Börsen-Crashs. Der extreme Reichtum verdirbt den politischen Prozess. Einkommensungleichheit mag sogar das
gesamtwirtschafltiche Wachstum verlangsamen. Und es ist angesichts des abnehmenden Grenznutzen des Einkommens
äusserst verschwenderisch für die Super-Reichen, so viel Einkommen zu haben.
Einkommensanteile in der
Bevölkerung, Graph: Justin Fox in Harvard Business Review
Es gebe aber zu allen vier
Aspekten auch viele Gegenargumente und einige Gegenbeweise, behauptet Fox weiter. Grosse ökonomische Studien wie die neue
von Chetty & Co. scheinen nicht viel zu tun, um die Debatte aufzuklären.
Fazit:
Die Frage, die sich laut Fox stellt,
ist, wie die Thematik „explodierende Spitzeneinkommen“ anzupacken ist, ohne
klare Vorgaben von den Ökonomen?
Es ist eine Diskussion, wo
politische und moralische Überlegungen am Ende möglicherweise vorherrschen könnten.
Das sind aber Bereiche, wo Ökonomen keine komparative Vorteile besitzen, wie Greg Mankiw (*) in einem Essay hervorhebt. Fox’s Schlussfolgerung ist daher,
dass das Thema „Ungleichheit“ Ökonomen nicht überlassen werden darf.
PS:
(*) Das war ein umstrittener
Artikel von Prof. Mankiw. Er vertritt nämlich die Ansicht, dass die Reichen reich
sind, weil sie der Gesellschaft mehr beitragen. Was der an der Harvard University lehrende
Wirtschaftsprofessor nicht berücksichtigt ist, dass die soziale Ungleichheit in den USA weiter
wächst. Die Lücke öffnet sich weiter, wie viel Geld Reiche und Arme für die Ausbildung
ihrer Kinder ausgeben.
Es kommt auf das Geld an: Familien
mit mehr Einkommen geben mehr Geld für ihre Kinder aus, Graph: Prof. Miles Colak
1 Kommentar:
Genau genommen müsste man die oberen %-Sätze in differenzierten Intervallen vergleichen.Schaut man sich häufig zu finden Aussage von Family-Offices (der sehr Reichen, aber nicht ganz Reichen) an, so findet sich Vermögenserhalt als oberstes Ziel. Mögliche Folge ist Konzentration auf vermeintlich risikolose Assets. Wir mich wäre das auch Verschwendung des Kapitals (in Hinblick auf künftiges Wachstum)
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