Donnerstag, 4. August 2011

Stress im Euro Geldmarkt

Der EURIBOR-EONIA Spread hat sich in den vergangen Tagen deutlich ausgeweitet. Auch die 3-Monate EURUSD FX-Basis ist gestiegen.

Die Unsicherheit um den Ausgang der Verhandlungen für die Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze in den USA galt zunächst als die Ursache für diese Entwicklung.

Da Money Manager weiterhin Cash horten, ist der Stress auf dem Euro Geldmarkt wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die europäischen Banken zunehmend Schwierigkeiten haben, sich in USD zu finanzieren, wie das Currency Strategy Team von Morgan Stanley, im aktuellen Research Paper zum Ausdruck bringt.

Was heisst aber, dass die Ausweitung der FX Basis nahelegt, dass die europäische Banken Schwierigkeiten haben, sich in USD mit traditionellen Instrumenten zu refinanzieren?


Das Kreditrisiko in der Eurozone nimmt zu, Graph: Calvin Tse, Morgan Stanley
Euribor-Eonia (linke Skala) und EURUSD (rechte Skala)

Nehmen die Probleme in der Euro-Zone zu (Wachstum, Schulden usw.), beginnen die Sorgen um das Kreditrisiko zu steigen. Zum Beispiel stellen die europäischen Institutionen, die normalerweise Commercial Papers (CP) im US Geldmarkt emittieren, plötzlich fest, dass die Käufer sich zurückziehen, wie Calvin Tse von Morgan Stanley erklärt.


Finanzierung in USD wird kostspielig, Graph: Calvin Tse, Morgan Stanley

Diese Institutionen müssen sich dann, um ihre USD-Positionen zu finanzieren, das Geld in Euro durch die EZB beschaffen, insbesondere wenn sie den privaten Repo-Markt nicht anzapfen können und es via FX (Devisen) in USD tauschen (swap). Das führt dazu, dass die FX Basis sich ausweitet.

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