Montag, 1. August 2011

Staatsanleihen: Ausfallwahrscheinlichkeit

Nach der politischen Kapitulation des US-Präsidenten Obama vor der Republikanischen Partei und der ultrarechten Tea-Party-Bewegung im Streit um die Anhehung der gesetzlichen Schuldenobergrenze hat sich die Ausfallwahrscheinlichkeit für die US-Treasury Bonds verringert und beträgt per heute Mittag laut Bloomberg 4,7%.

Die weiteren Daten zur Ausfallwahrscheinlichkeit:

Deutschland: 5,4%
Irland: 50%
Griechenland: 79%.


Credit Default Swaps für die US-Treasury Bonds, Graph: Bloomberg.com

Auch die Risikoaufschläge für 5jährige Kontrakte (Credit Default Swaps) auf Staatsanleihen haben sich heute entspannt:

CDS-Prämien

USA: 53 Basispunkte (-9 Basispunkte)

Grichenland: 1‘685 Basispunkte (-15 Basispunkte)

Portugal: 902 Basispunkte (-22 Basispunkte)

Irland: 772 Basispunkte (-19,5 Basispunkte)

Spanien: 357 Basispunkte (-8 Basispunkte)

Italien: 204 Basispunkte (-12 Basispunkte).


Exkurs:
Man kann die Ausfallwahrscheinlichkeit für ein Unternehmen anhand der Preise der vom Unternehmen emittierten Anleihen abschätzen:

Angenommen, eine Anleihe erbringt eine Rendite, die um 200 Basispunkte (d.h. 2%) höher ist als eine entsprechende risikolose Anleihe.

Die erwartete Recovery Rate bei einem Ausfall: 40%.

Der Inhaber der Anleihe erwartet einen Verlust von 200 Basispunkten bei einem Ausfall.

Mit der Recovery Rate von 40% führt dies zu einem Schätzer für die jährliche Ausfallwahrscheinlichkeit von

0,02/(1 – 0,4) = 3,33%

PS: Eine Recovery Rate (Rückzahlungsquote) von 40% bedeutet, dass im Falle eine Defaults 60% des Nominalwertes verloren geht.

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