Mittwoch, 3. August 2011

SNB trifft Massnahmen gegen den starken Franken

Die SNB, die den Schweizer Franken zur Zeit als massiv überbewertet betrachtet, hat die ohnehin expansive Geldpolitik weiter gelockert.

Die SNB hat heute morgen angekündigt, das Zielband für den 3-Monats-Libor ab sofort von 0 bis 0,75% auf 0 bis 0,25% zu verengen. Das bedeutet im Klartext eine weitere Lockerung der Geldpolitik.

Die SNB will jetzt die Liquidität am Schweizer Franken Geldmarkt über die nächsten Tage massiv erhöhen.

Zur Begründung erklärt die SNB, dass (1) die globalen Wirtschaftsaussichten sich inzwischen eingetrübt haben und (2) die Aufwertung des Schweizer Franken sich in den letzten Wochen stark beschleunigt hat.


Wechselkurse CHF/USD und CHF/Euro, Graph: SNB, Quartalsheft II, Juni 2011

Die gegenwärtige Frankenstärke bedrohe laut SNB die Wirtschaftsenwicklung und erhöhe die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität in der Schweiz.

Die SNB möchte die fortwährende Verschärfung der geldpolitischen Rahmenbedingungen nicht tatenlos hinnehmen und trifft daher Massnahmen gegen den starken Franken.


Schweiz, geschätzter Realzinssatz, Graph: SNB, Quartalsheft II, Juni 2011

Fazit: Die SNB scheint entschlossen, die Umsetzung der Geldpolitik weiter durch Liquidität fortzusetzen. Es ist ferner zu begrüssen, dass die SNB keinem politischen Druck nachgibt. Da in einem depressiven Umfeld der (globalen) Wirtschaft Geldmengenwachstum keine Inflation auslösen kann, ist die SNB sich bewusst, dass ausserordentliche Umstände ausserordentliche Massnahmen erfordern.

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