Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist enttäuschend. Die Unternehmensgewinne sind aber im ersten Quartal um 44% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Verbraucher sind nervös. Der Dow Jones, der als Präsident Obama eingeweiht wurde, unter 8'000 Punkten lag, liegt heute über 10'000 Punkte. In einer rationalen Welt wäre die Wirtschaft sehr glücklich mit Herrn Obama, schreibt Paul Krugman in seiner Freitagskolumne („Pity the Poor CEO’s“) in NYT. All das Treiben läuft aber in letzter Zeit darauf hinaus, dass die Obama-Administration „anti-business“ ist, bemerkt Krugman. Es sind die weit verbreiteten Behauptungen, dass die Angst vor Steuern, Regulierung und Haushaltsdefizite die Unternehmen davor zurückhalten, zu investieren, was die wirtschaftliche Erholung blockiere. Wie viel Wahrheit steckt dahinter? Keine, betont der Nobelpreisträger. Die Unternehmensinvestitionen sind in der Tat niedrig, aber nicht weniger als man angesichts der weit verbreiteten Überkapazitäten und schwacher Konsumausgaben hätte erwarten können.
„Führende Geschäftsleute fühlen sich vernachlässigt. Aber sie zu umarmen, würde die Wirtschaft auch nicht heilen“, bemerkt Krugman. Diejenigen, die behaupten, dass die Regierung „unternehmens-unfreundlich“ ist, verweisen darauf, dass der Anteil der Investitionen am BIP auf das niedrigste Niveau seit 40 Jahren gesunken ist. Was sie verschweigen, ist aber, dass die Investitionen immer fallen, wenn die Wirtschaft depressiv ist, hält Krugman fest. Warum sollen aber Unternehmen ihre Produktionskapazitäten erweitern, wenn sie nicht genug verkaufen, um die bereits bestehenden Kapazitäten nutzen zu können?, fragt Krugman: „Und falls sie nicht bemerkt haben, haben wir noch eine zutiefst deprimierte Wirtschaft“.
„Wenn wir stärkere Unternehmensinvestitionen wollen, dann müssen wir Unternehmen einen Grund geben, Ausgaben zu erhöhen. Und das zu tun, muss die Regierung beginnen, mehr zu tun, und nicht weniger, um die allgemeine wirtschaftliche Erholung zu fördern“, so Krugman als Fazit.
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