Die Inflation ist rückläufig. Aber wie nahe ist die Deflation? Die Inflation wird üblicherweise gemessen, indem man die Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr betrachtet, schreibt Paul Krugman in seinem Blog. Wenn aber die Inflation richtunggebend niedriger wird, dann handelt es sich dabei um einen Spätindikator, erklärt der Nobelpreisträger. Wenn die Preise seit den vergangenen Monaten sinken, aber davor gestiegen sind, wird die Inflation für das vergangene Jahr einen positiven Wert aufweisen. Auf der anderen Seite sind aber die monatlichen Daten „noisy“ (d.h. mit feinen Störfaktoren behaftet). Was ist also zu tun? Ein grober Ansatz würde durch die „feinen Störfaktoren“ der monatlichen Daten eine Trendlinie ziehen lassen, so Krugman. Gestützt auf die Median CPI-Daten der Fed Cleveland präsentiert der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor die folgende Abbildung.
Trending Toward Deflation, Graph: Prof. Paul Krugman
Auf der vertikalen Achse sind die monatlichen Inflationsdaten mit einer jährlichen Rate (annualisiert) getragen. Auf der horizontalen Achse die Monate. Beginnend mit dem Monat Januar 2008 = Null. Es gibt aber einen Einwand gegen die Daten von Cleveland: Die Median Trends werden durch die Preise von Eigenhäusern, die von Eigentümern bewohnt werden gemessen, welche kalkulatorisch sind als direkt bemessen. Deswegen verwendet Krugman die Daten von PCE-Deflator als Basis, indem er die Nahrungsmittel- und Energiepreise ausschliesst. Auch die aufgrund dieser Berechnung erstellte Abbildung zeigt an, dass die Deflation nicht irgendeine ferne Möglichkeit ist. Sie ist mittels mancher Massnahmen bereits hier, hält Krugman fest. „Natürlich gibt es keinen magischen Grenzeffekt, wenn man den Nullpunkt durchkreuzt. Fallende Inflation erhöht die Realzinsen, was die Verschuldungsproblematik verschlimmert“, schlussfolgert Krugman.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen