Freitag, 2. Juli 2010

Frühindikatoren und Konjunkturstimulierung

Der Dow Jones Index hat in den ersten vier Handelstagen der Woche um mehr als 410 Punkte verloren. Die Index-Performance seit Jahresbeginn beträgt minus 6,67%. Auch der Technologie Index Nasdaq verbucht seit Januar bis heute mit 7,39% eine negative Wertentwicklung. Glaubt man Börsianern, ist von dem sich im ersten Quartal abzeichnende Konjunkturoptimusmus mittlerweile nichts mehr übrig geblieben. Es gibt auch einige Anzeichen dafür, dass der Aufschwung der Weltwirtschaft sich verlangsamt, was Ängste vor einem erneuten Rückfall in Rezession (double-dip) auslöst. Laut „ECRI leading indicator“ verliert die Wirtschaft an Momentum. Betrachtet man die vierteljährlichen Daten ab 1950, deutet die durchschnittliche Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten (mit Ausnahme von Nachkriegserholung) darauf hin, dass die Rezession tiefer ist als der Durchschnitt, was eigentlich inzwischen bekannt ist.


ECRI leading indicator, Graph : Global Currency Research Team, Morgan Stanley

Was aber bemerkenswert ist, dass die Zeitschiene der Erholung langsamer verläuft als normal und „wir nach 7 Quartalen seit dem Höchstpunkt der Aktivität noch nur zwei Drittel von der Spitze des realen BIP-Niveaus entfernt sind, bemerkt das Global Research Currency Team von Morgan Stanley. Das wäre alamierend, wenn Frühindikatoren so früh in der Erholungsphase beginnen würden, sich abzuschwächen. Im Blickwinkel des Interesses steht aber heute der Arbeitsmarktbericht.

Fazit: Es wäre unverantwortlich, in diesem Marktumfeld auf einen rigorosen Sparkurs einzuschwenken. Die Wirtschaft ist noch auf Stimulanz angewiesen. Nicht auf weniger, sondern mehr.



Erholung findet langsamer statt als normal, Graph : Global Currency Research Team, Morgan Stanley

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