Krisenzeichen in Osteuropa? Ungarn will nicht weiter sparen. Da Budapest die verbliebenen Tranchen eines insgesamt 25,1 Mrd. $ umfassenden Rahmenkredits (vor rund 2 Jahren vereinbart) in Anspruch nehmen will, um faule Kredite des Privatsektors in Schweizer Franken aufzukaufen, hat der IWF die Gespräche mit der ungarischen Regierung abgebrochen. Die Abbildung zeigt das derzeitige CDS (5 Jahre)-Niveau im Vergleich zur Staatsausgabenquote (d.h. Anteil der Staatsausgaben am BIP). Auf einer Relative-Value-Basis (eine Arbitrage-Strategie zur Nutzung von Preisdiferenzen zwischen ähnlichen Finanzprodukten) erscheinen Indonesien, Südafrika, die Türkei und Kolumbien im Vergleich zu Peru, Malaysia und Brasilien billig, während Russland, Mexiko, Indien und Ungarn fair bewertet scheinen.
CDS (5 Jahre) versus öffentliche Schuldenquote, Graph: CEEMEA Economics Team, Morgan Stanley
Um einer deutlichen Verzerrung der Abbildung vorzubeugen, sind Argentinien und Israel aus der Analyse ausgeschlossen worden. Argentinien’s CDS (5 Jahre) beläuft sich auf 900 Basispunkte und wird daher separat berücksichtigt. Israel’s CDS (5 Jahre) beträgt mit rund 200 Basispunkte tiefer als die von Ungarn. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei: (1) Israel’s Wachstums- und Fiskal-Ausblick ist besser, (2) Während Israel das Rating „A“ hat, wird Ungarn mit „BBB“ bewertet, (3) Im Bankensystem Israel’s gibt es keine Kredit-Probleme und (4) Israel verfügt über von den USA garantierte Darlehen, so die Einschätzung von CEEMEA Economics Team von Morgan Stanley.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen