Fed-Chef Ben Bernanke hat vor dem Bankenausschuss des Senats die US-Wachstumsaussichten als „aussergewöhnlich unsicher“ (unusually uncertain) bezeichnet. Die Fed stehe aber bereit, notfalls weitere Massnahmen zu Stützung des Wachstums zu treffen. Hier ist der Redetext. Bernanke’s Aussage fehlt, wie erwartet, jeder Sinn für Dringlichkeit, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Die Wirtschaft ist enttäuschend. „Vielleicht sollten wir eines Tages darüber nachdenken, etwas zu unternehmen“, erklärt Krugman. Die Fed scheitert, ihr duales Mandat („Preisstabilität und Vollbeschäftigung“) zu erfüllen, argumentiert der Nobelpreisträger.
Es dürfte zweckdienlich sein, eine Masseinheit zu haben, die zeigt, wie gross der Fehlschlag ist. Krugman schlägt daher den „Fedfail Index“ vor. Basierend auf die „ Taylor Regel“, welche ja eine Faustregel zur Messung von Fed Funds Rate (US-Leitzins) bietet, würde der „Fedfail-Index“ zeigen, wie weit die Arbeitslosigkeit und die Inflation von ihren angeblichen Zielen abweichen. Gemessen daran verschlechtert sich die Situation, so Krugman. Die Arbeitslosigkeit ist zwar leicht rückläufig, aber „wir treiben näher an die Deflation“, erläutert der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor weiter. Seiner Meinung nach unternimmt die Fed nicht genug, um Ergebnisse zu liefern.
Mohamed El-Erian (PIMCO Chief Executive) schreibt in einer Stellungnahme in FT Alphaville, dass Bernanke’s Aussage (1) die Kenntnisse der Fed offiziell wieder bestätigt, dass das hohe Niveau der Arbeitslosigkeit für eine ungewöhnlich lange Zeit bestehenbleibt, (2) die zunehmend strukturelle Dimension des Problems Arbeitslosigkeit ausdrücklich anerkennt, einschliesslich der Gefahr, dass die Langzeitarbeitslosigkeit die Produktivität der Arbeitskräfte unterläuft und sich in dauerhafte Arbeitslosigkeit entwickeln kann und (3) ungewöhnlich offen über die trüben Aussichten der Wirtschaft ist, einschliesslich des „ungewöhnlich ungewissen“ Ausblicks.
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