Der 10 Jahre Swap Spread ist gestern wieder negativ geworden. Der 30 Jahre US-$ Swapsatz, der bereits seit dem Ausbruch der Finanzkrise niedriger liegt als die Rendite der 30-jährigen US-Treasuries, bleibt nach wie vor negativ. Der 10 Jahre Swap Spread weist somit erstmals seit März dieses Jahres wieder eine fallende Form auf. Warum? Womöglich stecken erneut technische Faktoren dahinter. Wie ist es sonst möglich, dass die Swap-Sätze, die sich auf die Renditen von US-Treauries beziehen, niedriger liegen als die Referenz-Zinsen? Das Ganze hat mit der Hedging-Nachfrage zu tun. Options-Händler, die hohe Exposures im Segment von 10- und 30-jährigen Anleihen haben, streben feste Zahlungen v.a. im 30-jährigen Bereich von Swaps an. Ihre Nachfrage treibt die Spreads der entsprechenden Swaps nach unten. Viele Händler wollen derzeit variable Sätze (verkaufen) gegen fixe Sätze (kaufen) tauschen (swap).
Swap Spreads (7 Jahre und 10 Jahre), Graph: Courtesy of Jim Caron and Igor Cashyn, Morgan Stanley
Die neue Konstruktion reflektiert mehr oder weniger die Besorgnisse der Marktteilnehmer über Finanzierungbedingungen am sich ständig wechselnden Marktumfeld. Bei der Versteigerung von 2-jährigen amerikanischen Staatspapieren im Volumen von 38 Mrd. $ hat sich gestern eine Höchstrendite von 0,665% ergeben. Das war der niedrigste Wert, der jemals ermittelt wurde. Das bid/cover-Verhältnis blieb mit 3,33 (vergangene Woche: 3,45) relativ hoch. Das heisst, dass die Nachfrage nach wie vor robust ist. Die Händler gehen davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen in absehbarer Zeit nicht erhöhen wird. Das amerikanische Schatzamt wird am Mittwoch 5-jährige Papiere im Umfang von 37 Mrd. $ und am Donnerstag 7-jährige Papiere im Volumen von 29 Mrd. $ versteigern.
Swap Spreads (30 Jahre), Graph: Courtesy of Jim Caron and Igor Cashyn, Morgan Stanley
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